Trainerwechsel: Das steckt hinter der Entscheidung der Bayern-Bosse
Von Henry Einck
Es ist die große News des Fußballjahres 2023: Der FC Bayern München entlässt Julian Nagelsmann, als Nachfolger kommt Thomas Tuchel. Der Trainerwechsel hinterlässt viele Fragezeichen. Jetzt wurde enthüllt, was hinter der Entscheidung der FCB-Bosse steckt.
Die News löste ein sportmediales Erdbeben aus: Mitten in der Länderspielpause verkündet der FC Bayern München die Entlassung von Julian Nagelsmann (35) - dem Trainer, für den die Bosse vor etwa eineinhalb Jahren eine Rekordablösesumme auf den Tisch legten. Dass die Münchener mit Thomas Tuchel (49) sofort einen Nachfolger im Gepäck hatten, ist wohl kein Zufall.
Wie Bayern-Reporter Christian Falk von der BILD berichtet, hatte das weitläufige Interesse anderer Top-Clubs an Tuchel großen Einfluss auf die plötzliche Entscheidung der Bayern-Bosse. "Ich habe gehört, dass die Bayern seit Anfang der Woche Gespräche mit Thomas Tuchel geführt haben - auch deshalb mussten sie jetzt zuschlagen, weil sie Angst hatten, Tuchel ein zweites Mal zu verlieren", schreibt der BILD-Journalist.
Tuchel sollte Ancelotti-Nachfolger werden
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich der FC Bayern München eine Verpflichtung des Champions-League-Siegers von 2021 entgehen lassen würde. "2018 gab es bereits Gespräche mit Tuchel, er wollte nach der Entlassung von Carlo Ancelotti durch die Bayern unbedingt kommen. Dann kam Jupp Heynckes und es gab eine weitere Gesprächsrunde mit Tuchel, nachdem dieser erklärt hatte, dass er in keine weitere Saison mit dem Klub gehen wolle", erklärt Falk.
Es soll zu einem Treffen zwischen Hasan Salihamidžić und Thomas Tuchel in München im Jahr 2018 gegeben haben. Sie hätten drei bis fünf Stunden lang gesprochen und planten weitere Gespräche zu führen. Dann legte aber der damalige Präsident Uli Hoeneß (71) sein Veto ein. Als doch als Parteien überzeugt waren und die Bayern Tuchel zusagten, hatte dieser bereits bei einem anderen Verein unterschrieben - Paris Saint-Germain.
Gescheiterte Tuchel-Verpflichtung hatte großen Einfluss
Nun bahnte sich eine vergleichbare Situation an. "Diesmal war der Druck auf Bayern groß, eine Entscheidung zu treffen, da Tottenham sehr konkretes Interesse an Thomas Tuchel hatte", schrieb Falk. "Wir hatten schon früher darüber berichtet, dass der Trainer auch bei Real Madrid auf der Liste steht. Die Bayern waren sich also der Möglichkeit bewusst, dass sie ihn zum zweiten Mal an einen anderen Verein verlieren würde, wenn sie nicht schnell handeln."
So hatte die gescheiterte Tuchel-Verpflichtung von vor fünf Jahren, wohl großen Einfluss darauf, dass die Bayern-Bosse die Entscheidung jetzt so getroffen haben. Es bleibt fraglich, ob die Entscheidung auch genauso getroffen worden wäre, wenn Tuchel nicht verfügbar gewesen wäre oder kein anderer Verein konkretes Interesse am Erfolgscoach signalisiert hätte.