Nagelsmann-Berater verrät: So kurios war das Aus beim FC Bayern
Von Yannik Möller
Aufgrund des spannenden Titelkampfs ist die Entlassung von Julian Nagelsmann als Thema beim FC Bayern inzwischen untergegangen. Rückblickend erklärte sein Berater nun, wie kurios und verrückt die Freistellung tatsächlich abgelaufen ist.
Es war für alle Beteiligten eine große Überraschung, als Julian Nagelsmann Ende März urplötzlich beim FC Bayern freigestellt wurde. Zwar hatte es hier und da Phasen und Spiele gegeben, die nicht gerade zufriedenstellend waren. Allerdings gab es noch alle Chancen auf ein Triple, eine (zwar verkleinerte) Tabellenführung und vor allem einen sehr guten Lauf in der Champions League.
Anscheinend war das Aus für Nagelsmann selbst tatsächlich ebenso überraschend, wie für die Fans des FCB. Schon rund um die Freistellung war berichtet worden, dass der Trainer mit diesem Schritt überhaupt nicht gerechnet habe.
"Wollt ihr mich auf den Arm nehmen"? Nagelsmann wollte Bayern-Aus erst nicht glauben
Wie kurios die Entlassung wirklich ablief, hat nun Volker Struth noch einmal rekonstruiert. Im 'Phrasenmäher'-Podcast der Bild blickte der Berater von Nagelsmann auf den entsprechenden Abend zurück.
"Ich war in einem Kölner Restaurant mit Carsten Maschmeyer und habe an diesem Abend auch den Schauspieler Jan-Josef Liefers kennengelernt", erinnerte sich Struth. Weiter: "Wir haben gerade ein Fläschchen Wein getrunken als ich einen Anruf eines Journalisten erhielt, der mir sagte: 'Das ging aber jetzt schnell mit Julian!' Ich antwortete: 'Was meinst du?' Und er sagte: 'Wie, das weißt du noch nicht? Der Julian ist raus und der Tuchel neuer Trainer!'"
Sowohl Nagelsmann als auch Struth wurden nicht nur von diesem Schritt an sich völlig überrascht, sondern erfuhren also erst durch die Medien und zufällige Anrufe von der Entscheidung seitens Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn.
"Wir haben im Laufe des Abends immer mehr Nachrichten bekommen und Julian dann kontaktiert – er wusste auch von nichts und fragte uns nach dem Motto: 'Wollt Ihr mich auf den Arm nehmen?", berichtete Struth von der anfänglichen Ungläubigkeit des Coaches.
Erst auf das eigene Handeln hin sollen sie von den Bayern-Bossen überhaupt eine Rückmeldung bekommen haben. "Ein, zwei Stunden später wurde die Dichte an Informationen durch die Medien so groß, dass Sascha Breese dann Hasan Salihamidzic kontaktiert hat und via WhatsApp fragte: 'Müssen wir was wissen?' Und dann kam der Anruf: 'Kommt doch morgen ins Büro an die Säbener Straße.' Und dann wussten wir, dass da was dran ist", führte er aus.
Ein äußerst ungewöhnlicher und beinahe dilettantisch wirkender Vorgang, unabhängig von der Entscheidung an sich. Nagelsmann, der eigentlich über mehrere Jahre hinweg etwas in München aufbauen sollte, wird sich wohl noch lange an diesen Abend erinnern.