Nach verpatztem Saisonstart: Wie sehr wackelt Reis auf Schalke?

Cheftrainer von Königsblau muss zeitnah liefern
Thomas Reis
Thomas Reis / Stuart Franklin/GettyImages
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Nach den ersten vier Spieltagen hat der FC Schalke nur einen Sieg auf dem Konto. Angesichts der großen Ambitionen steht deshalb auch Thomas Reis im Fokus. Auf allzu viel Geduld kann er offenbar nicht bauen.

Der FC Schalke will nicht nur aufsteigen, man wird aufsteigen. Das war die sinngemäße und voller Ambitionen strotzende Aussage von Thomas Reis vor dem Saisonstart. Diese untermauerte er mit seinem persönlichen Ehrgeiz und dem automatischen Ziel, das ein Verein wie Schalke seiner Ansicht nach haben muss.

Umso enttäuschender ist der Saisonstart verlaufen. Aus den ersten vier Spielen folgten drei Niederlage und nur ein einziger Sieg. Und dieser Sieg erfolgte mit zwei Mann in Überzahl gegen den 1. FC Kaiserslautern, wo sich die Knappen trotzdem noch sehr schwer getan und den Gegner im Spiel gehalten haben. Den vierten Spieltag beendeten die Gelsenkirchener auf dem 15. Tabellenplatz.

Somit ist schon ordentlich Druck auf dem Kessel, wenn Schalke am Samstag beim Aufsteiger Wehen Wiesbaden antreten muss. Alles andere als ein überzeugender Sieg wäre nur eine weitere Enttäuschung, zumal den Gastgebern mit Hyun-ju Lee und Martin Angha zwei wichtige Akteure gesperrt fehlen werden.

Hechelmann zählt auch Reis an: "Trainer-Team und die Mannschaft sind gefordert"

Der Druck wächst auch, weil André Hechelmann überraschend deutliche Worte findet, um die bisherigen Partien zu beschreiben. "Uns ist es beim Ligaspiel in Braunschweig und gegen Kiel jeweils nicht gelungen, das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, auf den Platz zu bekommen", resümierte er gegenüber der WAZ.

Der Sportdirektor nimmt auch Reis in die Pflicht: "Trainer-Team und die Mannschaft sind gefordert, gegen Wiesbaden eine bessere Leistung auf den Platz zu bringen und ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wir brauchen Punkte vor der Länderspielpause, nur darum geht es in dieser Woche."

Intern sei "klar kommuniziert" worden, dass es gegen Wiesbaden "ein anderes Gesicht" brauchen werde. Dahingehend, so Hechelmann, sei die Erwartungshaltung "eindeutig".

Aussagen, die durchaus als ein Anzählen des Cheftrainers zu verstehen sind. Schalke darf sich nicht allzu weit vom Ziel des Aufstiegs entfernen, doch schon jetzt beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz ganze sechs Zähler. Der WAZ nach wird Reis auch nicht mit allzu viel Geduld seitens seiner Vorgesetzten rechnen können. Die vergangene Rückrunde scheint dahingehend abgehakt zu sein.

In den vergangenen Jahren hat Schalke gleich mehrfach den Fehler gemacht, zu lange an Trainern festgehalten zu haben. Mit David Wagner ist man noch in die neue Saison gegangen, die schlussendlich zum ersten Abstieg führte. Mit Dimitrios Grammozis hätte man beinahe den Aufstieg verpasst, den Mike Büskens retten musste. Und Frank Kramer hat den erneuten Abstieg regelrecht vorbereitet. Womöglich soll der Fehler, der bei diesen drei Trainern gemacht wurde, dieses Mal vermieden werden - insofern ein Neustart denn wirklich notwendig werden sollte.


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