Nach Stuttgart-Remis: So motivierte Watzke den BVB für das Meisterrennen

Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Das 3:3-Unentschieden gegen einen in Unterzahl spielenden VfB Stuttgart hatte beim BVB für sehr viel Frust gesorgt. Hans-Joachim Watzke trat anschließend vor die Mannschaft und schwor sie, halb motivierend und halb provizierend, auf das anhaltende Rennen um die Meisterschaft ein.

Selbst wenn das Spiel inzwischen einige Tage vorbei ist und der ebenso souveräne wie verdiente 4:0-Heimsieg vom vergangenen Samstag die Erinnerungen schon wieder verschwimmen lässt, so kann sich bei Borussia Dortmund noch immer über dieses wahrlich dämliche 3:3-Remis gegen den VfB Stuttgart geärgert werden.

Zwei verpasste Punkte und das ausgerechnet gegen einen Abstiegskandidaten, der sogar in Unterzahl aufspielte. Das könnte im Nachhinein noch eine entscheidende Rolle für die Meisterschaft spielen. Dieses Spiel wollte Hans-Joachim Watzke allerdings umdrehen. Für ihn war offenbar schnell klar: Aus diesem Negativ-Erlebnis muss die Motivation und Anspannung für die letzten Spieltage kommen.

Watzke entschied sich zur Motivation durch Provokation

Der Sportbild zufolge entschied sich der Geschäftsführer zu Beginn der vergangenen Woche, also nach dem VfB-Unentschieden und vor dem wichtigen Heimsieg, sich gegenüber der Mannschaft zu äußern.

In der Trainingskabine setzte er zu einer Motivationsrede an, die zur Hälfte aus Zuspruch und zur Hälfte aus Provokation bestand. Zwei Fragen stellte er dem Team: "Wie oft muss Bayern noch straucheln, damit ihr merkt, dass ihr Deutscher Meister werden könnt? Oder wollt ihr nicht Deutscher Meister werden?"

Eine Ansprache, die das Resultat der gemeinsamen Besprechung von Watzke mit Sebastian Kehl und Edin Terzic war.

Während Kehl ohnehin schon in die Vollen geht, was das öffentliche Bekenntnis zum Meisterrennen angeht, gibt sich Terzic noch etwas zurückhaltender. Das ist angesichts seiner Position als Trainer, der seine Spieler immer wieder auf die nächsten 90 Minuten vorbereiten muss, in der Arbeitsaufteilung aber auch nachzuvollziehen.

Immerhin: Dem Bericht zufolge soll die Intensität im Training nach der Watzke-Ansprache nochmal spürbar gestiegen sein. Auch von noch offeneren und direkteren Diskussionen innerhalb der Mannschaft ist die Rede. Der anschließend folgende Heimsieg dürfte auch für eine Bestätigung gesorgt haben.