Nach Pavard-Verletzung: Wie könnte Flick den Rechtsverteidiger ersetzen?

Verletzte sich am Wochenende im Training: Benjamin Pavard
Verletzte sich am Wochenende im Training: Benjamin Pavard / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Beim FC Bayern München läuft die Vorbereitung auf das Finalturnier der Champions League auf Hochtouren. Am 8. August steht für den Rekordmeister zunächst das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea auf dem Programm. Nach dem 3:0-Hinspielerfolg in London dürfte der Einzug in das in Lissabon stattfindende Finalturnier nur noch Formsache sein. Ob Benjamin Pavard nach seiner Bänderverletzung rechtzeitig zum Restart der Königsklasse fit wird, ist derzeit noch offen. Fällt der Weltmeister aus, hat Trainer Hansi Flick für die Rechtsverteidiger-Position mehrere Alternativen zur Auswahl.

Im vergangenen Sommer wechselte Pavard für 35 Millionen Euro Ablöse vom VfB Stuttgart an die Säbener Straße. Der Transfer des Weltmeisters wurde von einigen kritischen Stimmen begleitet, die der 24-Jährige allerdings mit einer überzeugenden Saison verstummen ließ. Pavard verpasste in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit nur zwei Partien, war an neun Treffern (vier Tore/fünf Vorlagen) direkt beteiligt und hat seinen Stammplatz auf der rechten Abwehrseite mit starken Auftritten gefestigt.

Ausfallzeit bei Pavard ist offen

Nun könnte der Franzose für das Finalturnier der Königsklasse ausfallen. Am Sonntag gab der Rekordmeister bekannt, dass sich der Defensivspieler eine Bandverletzung an der linken Fußwurzel zugezogen hat. Eine Ausfallzeit nannten die Bayern allerdings nicht. Flick gab sich verhalten optimistisch, dass Pavard wieder rechtzeitig einsatzfähig ist. "Er ist nicht umgeknickt und ich hoffe, dass nicht allzu viel kaputt ist", so der 55-Jährige. Sollte die Verletzung dennoch eine längere Ausfallzeit nach sich ziehen, steht der Übungsleiter vor einer kniffligen Entscheidung.

Mit Alvaro Odriozola hat der FC Bayern zwar noch einen gelernten Rechtsverteidiger im Kader stehen, ob der Spanier tatsächlich das Vertrauen erhalten würde, darf jedoch stark bezweifelt werden. Der 24-Jährige wechselte im Januar auf Leihbasis von Real Madrid zum Rekordmeister, für den er seither lediglich vier Pflichtspiele (davon zwei von Beginn an) bestritten hat. Bei seinen Auftritten hat Odriozola zudem sehr enttäuscht. Der vierfache Nationalspieler scheint daher kaum als Pavard-Ersatz infrage zu kommen.

Kehrt Ende August nach Madrid zurück: Alvaro Odriozola
Kehrt Ende August nach Madrid zurück: Alvaro Odriozola / DeFodi Images/Getty Images

Sollte der Weltmeister zunächst nicht zur Verfügung stehen, könnte Joshua Kimmich sein Comeback als Rechtsverteidiger feiern. Flick müsste dafür allerdings sein im Bundesliga-Endspurt überzeugendes Mittelfeld-Duo (Kimmich/Goretzka) auseinanderreißen. Mit Thiago, dessen Abschied nach dem Finalturnier bereits beschlossene Sache zu sein scheint, hat der FCB-Coach jedoch eine weitere adäquate Alternative für das Mittelfeld zur Verfügung stehen. Neben dem Spanier könnte auch Landsmann Javi Martinez als Sechser einspringen.

Bleibt Kimmich im zentralen Mittelfeld, könnten notfalls auch Lucas Hernandez oder Alphonso Davies als Rechtsverteidiger aushelfen. Beide Profis sind zwar auf der linken Außenbahn zu Hause und bringen als Linksfuß nicht wirklich die optimalen Voraussetzungen mit, dürften sich jedoch auch auf der Rechtsverteidiger-Position ohne größere Probleme zurechtfinden. Ein Ausfall von Pavard wäre für die Bayern zweifelsohne ein Rückschlag, mit Blick auf die Alternativen allerdings auch kein Beinbruch.