Nach Eklat und Trainertadel: Alonsos Chelsea-Zukunft in Gefahr

Marcos Alonso hat Chelsea-Coach Lampard am Wochenende gehörig verärgert
Marcos Alonso hat Chelsea-Coach Lampard am Wochenende gehörig verärgert / Richard Heathcote/Getty Images
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Mit seiner unangebrachten Aktion unterstrich Marcos Alonso am vergangenen Samstag nicht nur seinen fehlenden Teamgeist, sondern beförderte sich schnurstracks auf die potenzielle Abgangsliste des FC Chelsea. Chefcoach Frank Lampard war dabei so wütend, wie noch nie zuvor.

250 Millionen Euro für Neuzugänge, aber gegen West Brom nur ein ernüchterndes 3:3? Chelsea-Coach Lampard war nach dem dritten Saisonspiel der Blues am Samstagabend sichtlich bedient. Dabei war es nicht einzig und allein die sportliche Situation, die ihn zur Weißglut trieb, sondern insbesondere sein egozentrischer Kicker Marcos Alonso. Der Spanier fiel bereits während der Partie mit seinen zwei Böcken vor dem ersten und dritten Gegentor negativ auf, setzte dem Ganzen nach seiner folgerichtigen Auswechslung in der Halbzeitpause aber definitiv die Krone auf.

Im Gegensatz zu seinem ebenfalls ausgewechselten Teamkollegen Mateo Kovacic, nahm Alonso nach dem Duschen nicht etwa - wie üblich - auf der Tribüne Platz, sondern watschelte ohne jegliche Absprache oder Erlaubnis in Richtung Mannschaftsbus. Erst 10 bis 15 Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit wurde der 29-Jährige dann alleine auf der Tribüne gesichtet. Zusammenhalt innerhalb des Teams geht anders!

"Einige sprachen darüber, wie überrascht sie wären, wenn er jemals wieder für Chelsea spielen würde."

Insider-Aussage via The Athletic

Frank Lampard so wütend, wie nie zuvor

Kein Wunder also, dass Chefcoach Lampard zur "wütendsten Person ever" mutierte. Eine vereinsnahe Quelle erklärte der englischen Sportwebsite The Athletic, die Spieler hätten ihren Trainer noch nie so wütend gesehen. "Er wurde nach dem Spiel äußerst sauer auf Alonso. Einige sprachen darüber, wie überrascht sie wären, wenn er jemals wieder für Chelsea spielen würde." Trotz des starken Zusammenhalts, der Entschlossenheit und dem bewiesenen Charakter, nach dem 0:3-Rückstand noch einmal zurückzukommen, bewies Alonso, dass er sich für die Mannschaft nicht sonderlich interessiert und lediglich seinen persönlichen Belange in den Vordergrund stellt. Viele (negative) Attribute, die dem giftigen Fighter Lampard alles andere als gefallen.

Unmittelbar nach Spielschluss schoss Lampard im Interview mit Sky Sports bereits öffentlich auf Alonso los. Zwei der drei Gegentore seien "klare Fehler" des ehemaligen Nationalspielers der Roten Furie gewesen. Lampards klare Worte wegen der unangebrachten Busaktion bekam Alonso dann intern vor "fassungslosen Teamkollegen" zu hören, berichtet The Athletic. Spätestens seit der 50 Millionen Euro teuren Verpflichtung von Leicesters Linksverteidiger Ben Chilwell ist eine Stammplatzgarantie Alonsos ohnehin passé. Der englische Nationalspieler befindet sich gerade in der letzten Phase der Genesung nach einer Fersenverletzung. Sobald Chilwell gänzlich fit ist, winkt Alonso die Bank oder gar Tribüne.

Alonso vor temporärerem Abgang?

Seine jetzige Aktion befördert Alonso trotz seines langfristigen Vertrages bis 2023 nicht gerade auf die Liste, der unbedingt zu haltenden Spieler. Bis Transferschluss am 5. Oktober möchte Lampard seinen Kader gerne noch reduzieren. Aufgrund der großzügigen Ausgaben befinden sich die Londoner in der aktuellen Transferperiode derzeit in einem Minus von 173 Millionen Euro. Auch der Verkauf von Spielern ist damit nicht ausgeschlossen. Dennoch vermutet The Athletic im Falle eines Alonso-Abgangs vorerst eine einjährige Saisonleihe.

Alonso war im Sommer 2016 für 23 Millionen Euro vom AC Florenz an die Themse gewechselt. Zuvor kickte er nach einer elfjährigen Ausbildung in der Jugend von Real Madrid bereits für die Bolton Wanderers und dem AFC Sunderland. Im Trikot des FC Chelsea stehen dem nun aussortierten Profi ganze 152 Pflichtspiele zu Buche. In der Vergangenheit wurde er immer wieder mit Inter Mailand und Juventus Turin in Verbindung gebracht. Zuletzt soll der FC Sevilla sein Interesse bekundet haben.