Nach Corona-Ausbruch beim CFC Genua: Wie geht es in Italiens Serie A weiter?
Von Guido Müller

Der zweite Liga-Spieltag in Italien war noch nicht ganz komplettiert, da erschütterte ein massiver Corona-Ausbruch beim CFC Genua die Serie A. Medien befürchten jetzt sogar eine vorläufige Unterbrechung des kompletten Spielbetriebes bis nach der Länderspielpause im Oktober. Doch soweit will es Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora nicht kommen lassen.
Insgesamt vierzehn Personen des ligurischen Klubs sind rund um das vergangene Wochenende positiv auf Covid-19 getestet wurden. Informationen des kicker zufolge sollen darunter auch elf Profis gewesen sein, von denen zu allem Übel auch noch einige im Sonntagsspiel bei der SSC Neapel (6:0 für Neapel) auf dem Platz gestanden haben sollen. Genuas Sportdirektor Flavio Ricciardella betonte jedoch, dass vor der Abreise nach Süditalien alle Spieler des Kaders negativ getestet worden seien.
Sportminister glaubt (noch) nicht an den worst case
Ein Krisengipfel soll die Situation jetzt bewerten. Spadafora kommentierte die Lage mit angemessenem Ernst ("Das beunruhigt mich sehr!"), will aber gleichzeitig noch nicht an Extremmaßnahmen wie eine vorzeitige Unterbrechung des gesamten Spielbetriebes denken. "Ich glaube nicht", so der Minister, "dass wir schon an dem Punkt sind." Alternativ könnte es zu Absagen einzelner Spiele kommen, wie es ja in der letzten Saison auch hierzulande in der Zweiten Liga geschehen ist.
Weiterer Positiv-Fall bei Lokalrivale Sampdoria
Fürs erste wurden am Dienstag sowohl bei CFC Genua als auch bei der SSC Neapel weitere Corona-Tests anberaumt. Auch von den Ergebnissen dieser Proben wird das weitere Vorgehen der Liga abhängen. Fast zeitgleich wurde auch beim anderen Genueser Klub, der Sampdoria, ein Positivfall gemeldet. Im Rahmen des Medizinchecks wurde beim Neuzugang Keita Baldé ebenfalls das Coronavirus diagnostiziert.
Der CFC Genua hofft nun auf eine Verlegung seines für kommenden Samstag angesetzten Spiels gegen den FC Turin (Sa, 18.00 Uhr). "Heute können wir nicht trainieren und wahrscheinlich die nächsten Tage auch nicht", haderte Ricciardella gegenüber dem Fernsehsender Sky mit der Lage der Dinge. "Es erscheint mir schwierig, unter diesen Bedingungen in ein Spiel zu gehen, aber wir warten die Entscheidung ab." So gut wie keiner von den nun negativ getesteten Personen wies, dem Manager zufolge, schwerere Krankheitssymptome auf und nur einige wenige zeigten leichtere Anzeichen.
Am kommenden Wochenende stehen mit den Begegnungen Lazio Rom - Inter Mailand (So, 15.00 Uhr) und Juventus Turin - SSC Neapel (So, 20.45 Uhr) gleich zwei Spitzenspiele auf dem Programm.