Nach Alonsos Absage: Deshalb wäre Erik ten Hag der beste für den Gladbach-Job

Erik ten Hag dominiert seit Jahren mit Ajax die Eredivise.
Erik ten Hag dominiert seit Jahren mit Ajax die Eredivise. / BSR Agency/Getty Images
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Bei Borussia Mönchengladbach wird mit höchstem Einsatz an einer der Verpflichtung eines Trainers für die kommende Saison gearbeitet. Zuletzt sagte Xabi Alonso den Fohlen ab und verlängerte direkt seinen Vertrag bei Real Sociedad. Max Eberl hatte schon vorher von Gesprächen mit weiteren Kandidaten gesprochen. Namen wurden nicht genannt, aber die Optimal-Lösung wäre mit Sicherheit Erik ten Hag.

De Ligt, de Jong, Ziyech - Sie alle kommen aus seiner Schmiede

Bei Ajax Amsterdam werden seit Jahrzehnten verheißungsvolle Talente zu Spieler von internationalem Format geformt. Der Klub sieht sich selbst als Ausbildungsverein und erwirtschaftet durch den Verkauf seiner Spieler enorme Summen. Immer wieder melden sich auch die Schwergewichte im europäischen Profi-Fußball beim niederländischen Rekordmeister.

Frenkie De Jong
Mittlerweile ist Frenkie de Jong beim FC Barcelona unbestrittener Stammspieler. / Soccrates Images/Getty Images

Sie alle wollen die Spieler, die heute im Camp Nuo, an der Stamford Bridge oder im Juventus Stadium spielen. Aus den Startformationen sind sie kaum noch wegzudenken. Doch der aufmerksame Beobachter weiß, dass sie alle ihren Ruf als nächste Generation des Fußballs vor allem Erik ten Hag zu verdanken haben. In der Champions-League-Saison 2018/2019 ließ der Trainer keine Zweifel daran, dass seine blutjunge Ajax-Mannschaft den großen die Stirn bieten kann.

Ten Hag hat eine Auge für junge Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Bei Borussia Mönchengladbach findet er mit Florian Neuhaus, Denis Zakaria, Nico Elvedi oder Rocco Reitz genau solche Spieler wie in Amsterdam vor. Gepaart mit erfahrenen Akteuren wie Yann Sommer, Matthias Ginter, Jonas Hofmann oder Lars Stindl ist ein toller Mix im Kader, den ten Hag gut nutzen könnte.

Die Borussia will in die Champions-League - ten Hag hat das Niveau dafür

Matthias Ginter, Marco Rose
Der Traum vom Viertelfinale war für Gladbach gegen Manchester City relativ schnell vorbei. / Miklos Szabo/Getty Images

Spätestens seit dieser Saison ist klar, die Elf vom Niederrhein möchte in der Champions-League spielen und dort für Furore sorgen. Das Weiterkommen ins Achtelfinale war der größte Erfolg seit dem Sieg im DFB-Pokal 1995. Man ist mittlerweile ein Verein, der sich jedes Jahr für die Königsklasse qualifizieren sollte und dort auch die Gruppenphase übersteht.

Gegen das übermächtige Manchester City war nach zwei Spielen Schluss. Die Qualität des Gegners war einfach zu übermächtig. Mit ten Hag würde ein Trainer kommen, der schon mehrfach in die nächste Runde gekommen ist, der gegen Juventus Turin oder Real Madrid scheinbar überraschend, aber am Ende doch deutlich verdient, den Knockout verhindert hat. Er könnte den Spielern und dem Verein eintrichtern, dass man sich nicht zu verstecken braucht.

Man ist in Gladbach im Geschäft der großen angekommen und so muss man sich auch verhalten. Neben der Mannschaft sollte auch der Trainer auf dem Niveau eines Champions-League-Teilnehmers sein. Nicht, dass Marco Rose dieses Niveau nicht hätte, aber er sitzt ja ab Sommer auf der Dortmunder Trainerbank. Erik ten Hag hat es eindeutig und verleiht dem ganzen Projekt auch den nötigen Glamour und Ehrgeiz.

Direkt, schön, schnell - der richtige Fußball für die Fohlen

Borussia Mönchengladbach hat unter Marco Rose schon gezeigt, wie variabel das Team geworden ist. Sowohl taktisch als auch von den Spielern her ist es wohl der beste Kader seit Netzers Zeiten. Was auffällt, ist, dass die von Marco Rose eingebrachte Spielidee optimal zu den Stärken der Spieler passt. Es soll früh und aggressiv gepresst werden, bei Ballgewinn wird sofort zielorientiert und vertikal gespielt und folglich sind die Spiele oftmals auch schön anzusehen.

Ten Hag steht Rose mit seiner Idee in Nichts nach. Zwar vertritt er eine Interpretation des Total Fotbal, doch hat er es sich erlaubt, die von Johann Cruyff eingeführte Idee weiterzuentwickeln. Das Pressing wurde verstärkt, die Spieler spielen immer in Richtung des gegnerischen Tores und ebenso zahlreich fallen die auch. Als Fußballfan kann man sich da des öfteren freuen. Fallen Ähnlichkeiten auf? Total.

Stefan Lainer
Die Spieler von Borussia Mönchengladbach haben in dieser Saison schon einige Male über ein Tor jubeln dürfen. / Pool/Getty Images

Rose hat vorgemacht, wie eine Idee den Verein zum Erfolg führen kann. Ten Hag würde ebenso auf eine hoch veranlagte Spieler-Ansammlung treffen, die offen dafür ist, neue Ansätze aufzunehmen und sie im Spiel umzusetzen. Seine Art des Fußballs passt perfekt zum Verein. Außerdem kennt er die Bundesliga schon aus seiner Zeit beim FC Bayern München. Gerüchte über eine Rückkehr zum Rekordmeister gab es immer wieder. Diese stellten sich allerdings immer als falsch heraus.

Dem direkten Konkurrenten jetzt so einen Trainer wegzuschnappen wäre eine Meisterleistung. Max Eberl sollte sich nicht nur mit der Thematik ten Hag auseinandersetzen, sondern alles daran setzen, den gebürtigen Haaksberger zu verpflichten.