Mentalität und das Quäntchen Glück: Eine Einordnung zum Saisonstart beim BVB

Marius Wolf und Jude Bellingham freuen sich über den 3:1-Sieg in Freiburg
Marius Wolf und Jude Bellingham freuen sich über den 3:1-Sieg in Freiburg / Alex Grimm/GettyImages
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Sechs Punkte gegen zwei starke Gegner, dazu der souveräne Erfolg im Pokal: Besser hätte Borussia Dortmunds Saisonstart kaum laufen können. Der Terzic-BVB überzeugt durch Widerstandskraft, wird bislang aber auch vom Glück begünstigt. Eine Einordnung.


Auswärts gegen bissige Freiburger trotz eines langen Rückstands drei Punkte zu holen, wird in den kommenden Monaten nicht vielen Mannschaften gelingen. Davor, dass der BVB die Partie im Breisgau am Ende noch gedreht hat, darf man deshalb getrost den Hut ziehen. Die Terzic-Truppe kämpfte sich nach einer Schwächephase vor der Pause, die der SC für die Führung nutzte, zurück in die Partie, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und wurde in der Schlussviertelstunde belohnt.

Angesichts des 3:1-Sieges hört sich diese Zusammenfassung ganz gut an. Man könnte aber auch folgende Geschichte über das gestrige Spiel erzählen: Nach guter Anfangsphase gerieten die Schwarzgelben in Rückstand und mussten in der zweiten Halbzeit einem 0:1 hinterherrennen. Über weite Strecken fehlten dem BVB die Mittel, um Freiburg ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Am Ende können die Dortmunder froh sein, dass der SC seine Chancen nicht nutzte und ein Torwartfehler für die Wende sorgte. Wie schon gegen Leverkusen braucht die Terzic-Elf eine gehörige Portion Glück, um den Platz als Sieger zu verlassen.

Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Fest steht, dass der BVB zwei schwere Auftaktspiele für sich entschieden und sowohl gegen Leverkusen als auch in Freiburg Moral bewiesen hat. Nico Schlotterbeck scheint die erhoffte Verstärkung zu sein, mit Youssoufa Moukoko und Jamie Bynoe-Gittens stehen Edin Terzic zwei Youngster zur Verfügung, die in dieser Saison noch öfter für Furore sorgen könnten. Marius Wolf dürfte in der kommenden Partie gegen Bremen den Vorzug vor Thomas Meunier erhalten und verkörpert wie kein zweiter die Malocher-Mentalität, die den BVB bisher auszeichnet.

Andererseits hätten sich Marco Reus und Co. nicht beschweren dürfen, wenn sie die ersten beiden Saisonspiele verloren hätten. Gegen die Werkself erwies sich Gregor Kobel als Retter in der Not, im Breisgau ebnete SC-Keeper Mark Flekken den Weg zum Sieg. Dass Terzic' goldenes Händchen zur Dauereinrichtung wird, muss wohl ein frommer Wunsch bleiben. Davon abgesehen wecken die Verletzungen von Niklas Süle und Karim Adeyemi ungute Erinnerungen an die Misere aus der letzten Saison. Dasselbe gilt für die Leistungen von Donyell Malen, der nach guter Vorbereitung nahtlos an die durchwachsenen Auftritte aus der Vorsaison anknüpft, zumindest bislang.

Alles in allem ist beim BVB also längst nicht alles, was momentan glänzt, auch Gold. Aber sechs Punkte sind eben trotzdem sechs Punkte.


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