Mbappé glänzt bei Arbeitssieg über Dänemark: Les Bleus in der Einzelkritik

Kylian Mbappé sorgte mit zwei Toren für das Weiterkommen.
Kylian Mbappé sorgte mit zwei Toren für das Weiterkommen. / Stu Forster/GettyImages
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Frankreich steht im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2022. Im zweiten Gruppenspiel gelang Les Bleus ein 2:1-Arbeitssieg über Dänemark. Top-Star Kylian Mbappé brachte seine Mannschaft nach toller Kombination mit Theo Hernández in Front. Aus dem Nichts egalisierte Andreas Christensen nach Ecke die französische Führung. Lange biss sich der amtierende Weltmeister gegen die kompakt stehenden Dänen die Zähne aus, bis Kylian Mbappé mit seinem zweiten Treffer kurz vor Schluss das Weiterkommen perfekt machte. Die Frankreich-Stars in der Einzelkritik:


Die Franzosen in der Einzelkritik

Mbappé und Griezmann waren die Matchwinner.
Mbappé und Griezmann waren die Matchwinner. / Tim Nwachukwu/GettyImages

1. Hugo Lloris (TW)

Der langjährige Nationalkeeper erlebte erneut einen bitteren Abend. Lloris hatte kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Wie schon gegen Australien, war die erste gefährliche Aktion gleich ein Treffer. Beim Kopfball von Andreas Christensen war der Tottenham-Keeper ohne Chance (68.). Immerhin zeigte er noch eine gute Parade beim Abschluss von Jesper Lindström (72.).

Bewertung: 5/10

2. Jules Koundé (RV)

Der Barça-Neuzugang rückte für Benjamin Pavard in die Startelf, der gegen Australien kein gutes Spiel absolvierte. Ähnlich wie Pavard fokussierte sich Koundé auf die Defensivarbeit, ließ damit Dembélé viel Raum auf dem rechten Flügel. Einmal kam der nominelle Innenverteidiger dennoch gefährlich zum Abschluss. Seinen Volleyschuss am zweiten Pfosten klärte Pierre-Emile Höjbjerg auf der Torlinie (30.).

Bewertung: 6/10

3. Raphaël Varane (IV)

Varane saß beim Auftakt überraschend auf der Bank, erhielt dieses Mal aber den Vorzug gegenüber Ibrahima Konaté. Der United-Verteidiger erlebte einen ruhigen Abend. Als Innenverteidiger kam Varane selten in heikle Aktionen, verteidigte einige Situationen ruhig weg. Am Gegentor war der Weltmeister von 2018 nicht beteiligt.

Bewertung: 6/10

4. Dayot Upamecano (IV)

Upamecano knüpfte durch starke Zweikampfführung an die Leistung zum Auftakt an. Der Bayern-Verteidiger hatte Andreas Cornelius im Griff, verlor kein einziges Duell gegen den Sturmhünen. Wie schon gegen Australien, setzte Upamecano Kylian Mbappé mit geschickt gespielten, langen Bällen auf die linke Seite in Szene. Einziges Manko: Beim Gegentreffer verlor der 24-Jährige das Kopfballduell gegen Joachim Andersen, der dadurch für Christensen auflegte (68.).

Bewertung: 7/10

5. Theo Hernández (RV)

Durch die Verletzung seines Bruders Lucas ist Theo Hernández auf der linken Abwehrseite gesetzt. Der 25-Jährige machte seine Sache erneut gut. Defensiv erfüllte der Milan-Star die Basics, offensiv schaltete er sich immer wieder gefährlich ein. So auch beim 1:0, das Hernández Mbappé nach mustergültigem Doppelpass auflegte (61.). Probleme offenbarten sich in der Verteidigung von Dribblings. Gegen Lindström und Kristensen hatte der Linksverteidiger mehrmals das Nachsehen.

Bewertung: 7/10

6. Aurélien Tchouaméni (ZM)

Tchouaméni bewies erneut, dass Deschamps ihm die Rolle als Pogba-Ersatz zurecht zutraut. Der Real-Neuzugang war Mittelpunkt des Aufbauspiels, brachte die meisten Pässe aller französischen Akteure an den Mann und wies eine Erfolgsquote von 98,5 Prozent auf. Kurz hatte Tchouaméni einen Genie-Moment, als er Griezmann mit einem langen Ball perfekt in Szene setzte (60.). Der 22-Jährige hatte sogar noch die Chance auf einen eigenen Treffer (78.).

Bewertung: 7/10

7. Adrien Rabiot (ZM)

Im Gegensatz zum Auftaktspiel agierte Rabiot gegen tapfere Dänen blass. Der Juventus-Taktgeber bemühte sich, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Die Glanzmomente waren letztlich mehr offensiv zu finden. Zwang Schmeichel mit einem wuchtigen Kopfball zur Top-Parade (21.) und setzte einen schönen Seitfallzieher zum möglichen Siegtreffer übers Tor (79.). Beim dänischen Tor sah der Mittelfeldspieler nicht gut aus, hinderte Christensen kaum am Schuss (68.).

Bewertung: 5/10

8. Ousmane Dembélé (RA)

Dembélé erwischte trotz einiger toller Aktionen nicht seinen besten Tag. In der Anfangsphase spielte der Flügelflitzer die dänischen Verteidiger gleich mehrmals schwindelig. Dembélé leitete mit scharfen Flanken die Kopfballchance von Rabiot (21.) und die Schusschance von Mbappé ein (40.). Nach dem Seitenwechsel tauchte der Barça-Star ab und wurde später durch Coman ersetzt (75.).

Bewertung: 6/10

9. Antoine Griezmann (ZOM)

Griezmann ließ auch im zweiten Gruppenspiel sämtliche Kritiker verstummen. Der Atlético-Star agierte erneut als Freigeist, ließ sich viel ins Mittelfeldzentrum fallen und forderte häufig den Ball. Griezmann verzauberte die Franzosen erneut mit Geistesblitzen. Größter Moment des Spiels war die perfekte Flanke auf Mbappé, die zum 2:1-Siegtreffer führte (86.). Durch eine traumhafte Brustmitnahme nach langem Ball von Tchouaméni brachte sich Griezmann in ideale Schussposition, verzog aber per Volley deutlich (60.).

Bewertung: 8/10

10. Kylian Mbappé (LA)

Es war die nächste Monster-Performance von Mbappé. Während der Superstar im Auftaktspiel noch viel liegen ließ, präsentierte er sich gegen den gruppenbesten Gegner effizient. Mbappé leitete den ersten Treffer mit einer schönen Idee zum Doppelpass mit Hernández selbst ein (61). Hatte beim zweiten Tor den richtigen Riecher und drückte den Ball mit dem Oberschenkel über die Linie (86.). Der PSG-Torjäger war auch sonst dauerhafter Gefahrenherd. So forcierte er unter anderem mit einem Tempo-Lauf die Gelb von Christensen (19.), brachte Giroud mit einer schwierigen Volleyflanke in Kopfballstellung (36.) und prüfte Schmeichel nach Solo-Aktion (60.).

Bewertung: 9/10

11. Olivier Giroud (ST)

Giroud hatte offensichtlich Probleme, ins Frankreich-Spiel zu finden. Der Strafraumstürmer wurde von Dembélé und Mbappé in der ersten Hälfte häufig gesucht, aber nur selten gefunden. Bei Flanken von den Flügeln war Giroud gegen die kopfballstarken Dänen Christensen und Andersen machtlos. Der Milan-Torjäger setzte den einzigen nennenswerten Abschluss neben das Tor (36.). Verließ nach 62. Minuten den Platz und wurde durch Thuram ersetzt.

Bewertung: 5/10

Einwechslungen:

Marcus Thuram (ST) (ab 62.)

Thuram konnte die Chance auf die Position im Sturmzentrum nicht nutzen. Trotz 30 Minuten Spielzeit war der Gladbach-Stürmer wenig ins französische Spiel eingebunden. Thuram kam neben Mbappé und Dembéle bzw. später Coman zu keinem einzigen Torabschluss. Eine gute Konterchance vergab er kläglich, indem er das Tempo herausnahm und das Eins-gegen-Eins suchte (90.).

Bewertung: 5/10

Kingsley Coman (RA) (ab 75.)

Coman war der auffälligste Einwechselspieler der Franzosen. Innerhalb der 15 Minuten Spielzeit setzte der wendige Flügelflitzer ganze drei Mal zum Dribbling an. Leitete das entscheidende Tor ein, indem er Mæhle durch ein Tempo-Dribbling herauslockte und mit einer Finte auf den einlaufenden Griezmann ablegte (86.).

Bewertung: 6/10

Ibrahima Konaté (IV) (ab 75.)

Konaté übernahm die Position und das Spiel von Varane. In der Schlussphase verteidigte der Liverpool-Spieler die vereinzelten Aktionen der Dänen souverän weg und trug damit einen Teil dazu bei, die Führung über die Zeit zu bringen.

Bewertung: 5/10

Youssouf Fofana (ZM) (ab 90.+3)

Ohne Bewertung


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