Maxi Eggestein: So kann er zu seiner alten Werder-Stärke zurückfinden

Eggestein kennt den Weg, verpasste aber seine Chancen
Eggestein kennt den Weg, verpasste aber seine Chancen / Stuart Franklin/Getty Images
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Auf die vergangene Saison hätte Maximilian Eggestein wohl nur zu gerne verzichtet. In einem so wichtigen Jahre fehlte es dem Bremer Eigengewächs an Torgefahr, Präsenz und Durchschlagskraft. Mit der Rettung und der neuen Vorbereitung bietet sich ihm nun eine neue Chance. Einige Faktoren könnten ihm helfen, wieder zu seiner einst großen Klasse zurückzufinden.


1. Die Erwartungen trügen nicht

Bei Eggestein hofften alle auf den nächsten Schritt
Bei Eggestein hofften alle auf den nächsten Schritt / TF-Images/Getty Images

Nach einer ganz starken Vorsaison erhofften sich die Fans und Verantwortlichen eine weitere Steigerung bei Maxi Eggestein. Im Sommer kam er sogar als Kandidat für das Kapitänsamt infrage, strahlte viel Selbstbewusstsein aus und sollte auf dem Platz eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Nach einem schwachen Start sind die großen Hoffnungen allerdings verflogen.

Mit seinen 23 Jahren war der langjährige Bremer wohl noch nicht auf die großen Erwartungen vorbereitet. Vor der kommenden Saison fliegt er deshalb wieder etwas unter dem Radar. Sollte er weiter das Vertrauen erhalten, könnte er ohne die ganz große Beachtung wieder mehr aus sich herauskommen.

2. Eggestein muss den jungen Wilden unter die Arme greifen

Eggesteins Einfluss auf die jungen Spieler muss zunehmen
Eggesteins Einfluss auf die jungen Spieler muss zunehmen / TF-Images/Getty Images

Dass Maxi Eggestein schon zu den alten Hasen bei Werder zählt, mag man angesichts seiner Jugendlichkeit kaum wahrhaben. Insgesamt absolvierte er allerdings schon 139 Pflichtspiele für die Grün-Weißen. Und er weiß, wie es ist, sich als Perspektivspieler festzubeißen. Dies muss er auch den vielen anderen Nachwuchsstars mit auf den Weg geben.

Egal, ob er den zurückgekehrten Leihgaben oder den gerade erst hinzugekommenen Talenten zur Seite stehen wird. Als Vorbild wird er mit der Weitergabe seiner gesammelten Erfahrung selbst zu seinen Wurzeln zurückkehren. Und mit jedem Ratschlag den man weitergibt, lernt man auch selbst dazu. Auf diese Komponente wird es bei Eggestein ankommen.

3. Personelle Entlastung verschafft Freiräume

Werders Mittelfeldduo soll gemeinsam zu alter Stärke zurückfinden
Werders Mittelfeldduo soll gemeinsam zu alter Stärke zurückfinden / Pool/Getty Images

Ein weiterer Grund für die teils katastrophalen Leistungen aus dem Vorjahr war die große körperliche Belastung und die Rolle, die Eggestein wohl nicht wie gedacht einnehmen konnte. Die großen Engpässe im Kader ließen den Youngster quasi stets auf dem Zahnfleisch gehen. Erholungspausen gab es für den Mittelfeldspieler nicht.

Doch nicht nur die Rückkehr der vielen Verletzten könnte dies nun ändern. Maxi Eggestein wird auch wohl dauerhaft wieder eine Rolle als offensivdenkender Achter bekleiden, zudem winkt Kevin Möhwald die Rolle im defensiven Mittelfeld. Mit Davy Klaassen an seiner Seite, könnte Eggestein dann wie in seiner bisher besten Spielzeit auch offensiv aufblühen.

4. Kohfeldt wird sich um Eggestein kümmern

Kohfeldt weiß um die Bedeutung seines Lieblingsspielers
Kohfeldt weiß um die Bedeutung seines Lieblingsspielers / DeFodi Images/Getty Images

Eine wichtige Erkenntnis des Sommers ist an der Weser vor allem, dass Florian Kohfeldt weiter an der Seitenlinie der Bremer hin und her tigern wird. Genau dieser Übungsleiter soll dafür sorgen, dass Eggestein aus dem so tiefen Loch kommen kann.

Immerhin machte der 37-Jährige seinen Schützling wirklich groß. Auch in den schweren Zeiten setzte er auf den Dauerläufer und stärkte ihm stets den Rücken. Zwar darf sich der Mittelfeldspieler nicht alles erlauben - Rückschläge werden ihm aber verziehen. Bei einem neuen Coach hätte dies ganz anders aussehen können.

5. Eggestein kennt nun beide Seiten der Medaille

Eggestein will eine ähnliche Talfahrt nicht mehr zulassen
Eggestein will eine ähnliche Talfahrt nicht mehr zulassen / DeFodi Images/Getty Images

Wie knapp es letztlich gerade so für den Klassenerhalt reichte, wird einigen Bremern lange vermutlich nicht ganz bewusst gewesen sein. Über den Sommer blieb den unter Dauerdruck stehenden Werderanern genug Zeit, um die Katastrophensaison zu verarbeiten.

Eggestein, der neben einer knapp verpassten Europa-Teilnahme nun auch die Relegations-Rettung kennt, wird sich dadurch massiv weiterentwickelt haben. Die Gewissheit, dass er eine gute Mannschaft noch besser machen kann, dürfte und muss ihn bestätigen. Auch wird er alles dafür tun, es nie wieder soweit wie noch vor einigen Wochen kommen zu lassen.