Mascarell fehlt Schalke zum Trainingsauftakt - McKennie neuer S04-Kapitän oder weg?
Von Yannik Möller

In der nächsten Woche startet Schalke in die Saisonvorbereitung, doch Omar Mascarell wird wohl noch immer fehlen - Suat Serdar hingegen macht Fortschritte. Fragezeichen gibt es derweil noch zur Zukunft von Benjamin Stambouli und Weston McKennie.
Am 31. Juli möchte David Wagner mit Schalke 04 in die Vorbereitung für die nächste Saison starten. Der Verein hat nach der vergangenen Rückrunde, die absolut desaströs und eines Absteigers würdig gespielt wurde, viel aufzuholen.
Starten wird S04 allerdings sehr wahrscheinlich ohne Omar Mascarell. Der Spanier, der nach der Absetzung von Alexander Nübel das Kapitänsamt übernahm, verletzte sich bereits im Februar und fiel durch einen Sehnenabriss im Adduktorenbereich aus.
Mascarell wackelt, Serdar schuftet, Stambouli verhandelt: Schalke mit Fragezeichen zum Trainingsauftakt
Laut kicker ist es abzusehen, dass er zum Trainingsauftakt noch immer fehlen wird. Zunächst gab es Hoffnungen, dass eine konservative Behandlung genügen würde, anschließend war eine Operation doch notwendig. Durch die Virus-Pause der Bundesliga gab es die Hoffnung, der in der Hinrunde so formstarke Mascarell könnte im Saison-Endspurt nochmal eingreifen - nun wird er bis in den August hinein fehlen. Damit derartige Fehler nicht mehr passieren, wurde vor wenigen Wochen der Großteil der medizinischen Abteilung (speziell Reha und Fitness) neu sortiert.
Im Gegensatz zum 27-Jährigen gibt es aber auch Fortschritte nach Verletzungen: Mit Suat Serdar fiel ein weiterer Leistungsträger in der Rückrunde aus - durch einen Zehenbruch und eine spätere Knieverletzungen stand der Nationalspieler nur dreimal in der zweiten Saisonhälfte auf dem Platz. Der torgefährlichste Schalker muss sich ebenfalls zurückkämpfen.
Um möglichst schnell wieder fit zu werden, blieb Serdar zunächst in Gelsenkirchen, um mit Werner Leuthard an seinem Comeback zu arbeiten. Statt in den Urlaub zu fahren, schwitzte der 23-jährige Hoffnungsträger auf dem Platz - das berichtete die Bild bereits Anfang Juli. Genauso wie Amine Harit wird auch er rechtzeitig fit werden, um beim Start der Saisonvorbereitung mitziehen zu können - mittlerweile genießt er noch seinen Kurzurlaub, wie er am Sonntag bei Instagram zeigte.
Ungewissheit gibt es auch noch bei zwei anderen Personalien, aber nicht wegen Verletzungen. Benjamin Stambouli fiel zwar auch sehr lange aus (seit Oktober), doch sein mittlerweile ausgelaufener Vertrag ist das viel größere Thema bei Königsblau. Immer wieder betonte die S04-Führung, dass man sehr gerne mit ihm weiterarbeiten wolle - das klare Ziel: Der Fanliebling soll gehalten werden. Noch immer laufen die Gespräche, noch immer gibt es offenbar keine Einigung.
Der Knackpunkt: Der Franzose müsste zu verringerten Bezügen weiterspielen. Schalke muss dringend sparen, kann sich keine Dankbarkeits-Verträge erlauben. Dazu kommt eventuell die Frage zur Vertragslaufzeit und zur Rolle des 29-Jährigen, der zwar noch einige Jahre spielen könnte, gegenüber Konkurrenten wie Ozan Kabak oder Salif Sané aber eher den Bankplatz bekommen würde. Es gilt auszuloten, ob und wie sich die beiden Parteien einigen können - eine weitere Zusammenarbeit ist wohl völlig offen.
McKennie-Zukunft weiterhin offen: Zwischen Trennung und Kapitäns-Amt?
Eine ähnliche Frage bei völlig anderen Rahmenbedingungen stellt sich indes weiterhin bei Weston McKennie: Abschied oder Verbleib? Der US-Amerikaner hat erst im letzten Jahr langfristig bis 2024 verlängert, soll stark über einen Wechsel nachdenken und gleichzeitig auch mehrere Interessenten auf den Plan rufen. Gut für Schalke: Der Klub sitzt durch den Vertrag und den vor allem in England guten Ruf McKennies in einer guten Verhandlungsposition.
Somit könnte Sportvorstand Jochen Schneider eine gute Ablösesumme einnehmen, die dem Klub und den eigenen Transfer-Bemühungen sehr helfen würde, oder aber der flexible McKennie trägt auch in der kommenden Saison das S04-Trikot. Beide Szenarien wären alles andere als ein Halsbruch für den Bundesligisten, wobei der Verkauf inklusive Einnahmen zwischen 20 und 30 Millionen Euro wohl doch vorteilhafter wäre.
Sollte er jedoch bleiben, so berichtet der kicker, würde er "eine wichtige Rolle" spielen, wenn es um das Amt des Kapitäns geht. Nachdem das Projekt Alexander Nübel krachend gescheitert ist, braucht es über den Sommer einen neuen, festen Captain. Mascarell, der die Rolle nach Nübel übernahm, dürfte ebenfalls einer der Top-Kandidaten sein - aber auch McKennie, der sich bereits im Vorjahr als potenziell bereit ansah ("Ich würde die Binde natürlich annehmen, ob nun als erster Kapitän oder als zweiter"), soll in Frage kommen.
Neben der offenen Zukunft des 21-Jährigen ein spannendes Thema, das auch für Explosionsgefahr sorgen könnte. Die Nübel-Nominierung im letzten Sommer sorgte für sehr viele Diskussionen unter den Fans, viele vermuteten eine schwache Taktik, um den Keeper zu halten. Wichtig wäre es also, wenn es Kontinuität und Ruhe in dieser Rolle geben würde.