Derbe Klatsche gegen Watford und Pfiffe der Fans: War's das für Solskjaer?

Ole Gunnar Solskjaer
Ole Gunnar Solskjaer / Charlie Crowhurst/GettyImages
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Manchester United hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Am Samstagnachmittag verloren die Red Devils beim Kellerkind Watford hochverdient mit 1:4. War's das jetzt für Ole Gunnar Solskjaer?


Ex-Bundesliga-Profi Jan Aage Fjörtoft fasste die Situation von Solskjaer nach dem Abpfiff gegen Watford treffend zusammen: "Ein Trainer kann Niederlagen überleben. Aber man kann nicht überleben, gedemütigt zu werden."

Niederlagen gab es für Man United in den vergangenen Wochen reichlich. Und auch Demütigungen musste der englische Rekordmeister eigentlich schon über sich ergehen lassen, wie das 0:5 gegen den FC Liverpool. Doch was sich am Samstagnachmittag gegen Watford abspielte, unterbot die Leistung gegen den Erzrivalen nochmal um einiges: Das 1:4 gegen Watford war in der Höhe sogar noch schmeichelhaft für United gewesen.

Solskjaer, der vor allem im Fanlager umstritten ist und unter immensem Druck steht, hatte vor der Partie noch betont, die Länderspielpause sinnvoll genutzt zu haben. Er sprach von "guten Trainingsleistungen". Wer die 90 Minuten gegen Watford sah, kann solche Aussagen nur als blanken Hohn werten.

Konsequent, dass der Norweger nach Spielende mit einem gellenden Pfeifkonzert der eigenen Anhänger versehen wurde. Auch wenn Bruno Fernandes versuchte, die Anhänger davon abzuhalten.

Die Spieler wollen die Schuld für den desaströsen Auftritt nicht nur bei Solskjaer suchen. "Es gibt nicht viel zu sagen - es war peinlich, Man United so spielen zu sehen, wie wir es heute getan haben. Es ist nicht akzeptabel, wie wir gespielt haben. Es war eine peinliche erste Halbzeit - wir hätten in 45 Minuten vier Tore kassieren können", teilte David de Gea, der eine höhere Niederlage verhinderte, nach dem Abpfiff bei der BBC mit.

"Es war schwer, die Mannschaft heute spielen zu sehen - es war ein Alptraum nach dem anderen. Das ist nicht akzeptabel. Es ist einfach, dem Trainer die Schuld zu geben, aber manchmal sind es auch die Spieler. Wir müssen viel mehr zeigen."

Nichtsdestotrotz wäre es eine riesige Überraschung, sollte Solskjaer nach diesem abermaligen Offenbarungseid seinen Job behalten. Am Sonntag, womöglich schon am späten Samstagabend, dürfte man wissen, wohin die Reise für ihn gehen wird. Er selbst traut sich den Job weiterhin zu, wie er auf der PK nach der Klatsche erklärte: "Ja, ich glaube, wir können das Blatt wenden."

Nach 90min-Infos wäre Leicester-Coach Brendan Rodgers bereit, den Trainerposten im Old Trafford zu übernehmen.