Manchester City fast auf und davon, weil die Premier-League-Konkurrenz patzt

Phil Foden erzielte gestern den entscheidenden Treffer für City in Brentford.
Phil Foden erzielte gestern den entscheidenden Treffer für City in Brentford. / Marc Atkins/GettyImages
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Acht Punkte Vorsprung auf Platz zwei sind durchaus eine Menge. Nicht genug, um sich auf den eigenen Lorbeeren auszuruhen, aber immerhin eine gewisse Sicherheit zu verspüren. Manchester City zeigt dieser Tage beeindruckend, dass ein solcher Vorsprung auch durchaus zu weiteren Top-Leistungen anstacheln kann. Die Citizens legen immer wieder vor und die Konkurrenz macht Fehler. Das wiederum passiert dem Top-Team von Pep Guardiola nur äußerst selten.


In den letzten zehn Premier-League-Spielen gab es nur Siege für City, die letzte Niederlage war das Champions-League-Gruppenspiel gegen RB Leipzig. Dabei gelang den Himmelblauen das, was einer Spitzenmannschaft im Titelkampf gelingen muss: Auch in schwierigen Spielen wurden die Punkte geholt.

Dazu gehörte auch der gestrige Auftritt gegen Aufsteiger Brentford. Die Bees schlugen sich souverän gegen den Titelanwärter, konnten jedoch gegen die Defensive der Citizens nicht den entscheidenden Punch setzen.

Das gelang hingegen dem englischen Nationalspieler Phil Foden, der nach Vorlage von Kevin de Bruyne das Tor des Tages erzielte.

Liverpool und Chelsea kommen nicht hinterher

Dass City bereits jetzt den Abstand zur Konkurrenz so stark wachsen lassen konnte, liegt allerdings auch an ebenjener Konkurrenz. Der FC Liverpool verlor am Dienstag mit 0:1 bei Leicester City und blieb dabei erstmals in der Saison ohne einen eigenen Treffer. Leicester raubte Klopps Team den letzten Nerv, Keeper Schmeichel hielt gar den Elfmeter von Mo Salah in der 15. Minute.

Ärgerte sich nach dem Auftritt in Leicester: Jürgen Klopp.
Ärgerte sich nach dem Auftritt in Leicester: Jürgen Klopp. / Laurence Griffiths/GettyImages

Liverpool hat immerhin noch ein Spiel in der Hinterhand, kann den eigenen Abstand auf City immerhin auf sechs Punkte verkürzen. Die Gelegenheit hat der FC Chelsea schon nicht mehr. Der 1:1-Ausgleich von Brighton in der 91. Minute besiegelte die nächste unzufriedene Grimasse von Thomas Tuchel, der momentan oftmals nicht allzu zufrieden wirkt.

Engagiert an der Seitenlinie: Thomas Tuchel.
Engagiert an der Seitenlinie: Thomas Tuchel. / Robin Jones/GettyImages

Dementsprechend reagierte der deutsche Coach auch auf die Frage, ob Chelsea nach dem erneuten Fehler überhaupt noch zu Meisterrennen gehöre, patzig:

"Wie sollen wir noch dabei sein? Wir haben sieben Coronafälle. Wir haben fünf oder sechs Spieler, die sechs Wochen oder sogar noch länger fehlen. Wie sollen wir noch im Titelrennen dabei sein?"

Thomas Tuchel

Die schwierige Corona-Lage in England ist jedoch etwas, das nicht nur Chelsea betrifft, alle Mannschaften leiden unter Restriktionen und Corona-Ausfällen. Dass sich City dennoch von Chelsea und Liverpool absetzen konnte, hat nicht alleine was mit der Pandemie zu tun. City spielt einfach mit einer Souveränität und Selbstverständlichkeit, die man in der Bundesliga auch vom FC Bayern kennt.

Schlechte Spiele werden überstanden, in guten Spielen wird der Gegner auch gerne mal mit 7:0 weggeputzt. Der Unterschied ist: In der Premier League sollte es diese Abstände zwischen den oberen Mannschaften nicht geben. Denn die finanzielle Situation ist an der Spitze des englischen Fußballs weitaus ausgeglichener als in der Bundesliga.

Dass sich City dennoch so sicher präsentiert, ist natürlich Pep Guardiola und seinen Leistungsträgern zu verdanken. Das System des Katalanen scheint manchmal geradezu unangreifbar zu sein. Zumindest könnte ich mir gut vorstellen, dass sich so die Konkurrenten aus Liverpool und London fühlen...