From zero to hero: Solskjaer lobt Lingards mentale Stärke

Jesse Lingard avancierte zum Matchwinner
Jesse Lingard avancierte zum Matchwinner / Julian Finney/Getty Images
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Wie schnell sich im Fußball das Blatt wenden kann, erfuhr Jesse Lingard in diesen Tagen am eigenen Leib. In der Champions League noch der Buhmann, avancierte er in der Premier League zum Matchwinner. Ole Gunnar Solskjaer freute sich für seinen Schützling.


Der 28-Jährige hatte am vergangenen Dienstag in der Champions League gegen Young Boys Bern einen folgenschweren Fehler begangen und dem Schweizer Meister in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer geschenkt, nachdem er einen Rückpass zu Torhüter David de Gea nicht richtig getroffen hatte.

Doch nur fünf Tage später wurde Lingard im Spiel bei West Ham United zum Helden, als er ausgerechnet gegen die Mannschaft, für die er in der zweiten Hälfte der letzten Saison auf Leihbasis spielte, von der Bank kam und eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit ein sensationelles Tor zum 2:1 erzielte. Es war bereits sein zweiter Treffer der laufenden Saison.

Nach dem Schlusspfiff erklärte Solskjaer, wie sehr er sich für Lingard freute, und lobte seine Fähigkeit, mit den Höhen und Tiefen des Fußballs umzugehen.

Jesse Lingard
Lingard traf zum 2:1 / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images

"Ich freue mich so sehr für ihn, denn man weiß, dass es im Fußball Höhen und Tiefen gibt", sagte Solskjaer (via manutd.com). "Am Dienstag war er im Tief, jetzt ist er wieder im Hoch, gegen Newcastle hat er ein Tor geschossen, man ist oben, man ist unten, man ist oben - aber so ist der Fußball. Man muss damit leben, und Jesse hat gelernt, wie man mit Höhen und Tiefen im Fußball umgeht."

"Wenn du für Man Utd spielst, musst du damit leben und mit der Kritik umgehen können. Mach dir keine Sorgen darüber, denn wir müssen uns um uns selbst kümmern, um das, was wir tun, was wir sagen. Wir sind eine Gruppe, wir sind zusammen, wir arbeiten zusammen, wir gehen zusammen durch dick und dünn. Das wird auch nie anders sein. Wir sind eine Familie."

"Es war ein tolles Tor. Natürlich hatte er am Dienstag einen harten Abend, aber er hat sich zusammengerissen und wieder hart gearbeitet. Er ist immer noch derselbe fröhliche, positive Junge, und was für ein Tor. Ein toller Pass von Nemanja, eine gute Drehung von Jesse und ein tolles Tor."

Solskjaer sah "zwei klare Elfmeter" für Ronaldo

Zudem äußerte Solskjaer sich zu den seiner Meinung nach "zwei klaren Elfmetern" für United. Schiedsrichter Martin Atkinson war allerdings anderer Meinung gewesen und entschied in gleich drei strittigen Situationen gegen Cristiano Ronaldo, der die Red Devils nach dem Führungstreffer von Said Benrahma zum Ausgleich gebracht hatte.

Cristiano Ronaldo
Ronaldo forderte gleich drei Elfmeter - bekam aber keinen einzigen / Julian Finney/Getty Images

"Ich werde vorsichtig sein mit dem, was ich sage, aber man muss sich schon fragen, was Cristiano tun muss, um einen Elfmeter zu bekommen. Der erste [Behinderung durch Coufal] und der dritte [Tackling durch Ogbonna] sind zu 100 Prozent klar", legte sich Solskjaer fest.

"Die Szene, in der er [von Cresswell] von hinten gezogen wird, ist wahrscheinlich [nicht offensichtlich], aber es ist trotzdem ein Foul, weil er im Strafraum zu Fall gebracht wird. Es ist frustrierend, aber sie müssen es sich anschauen. Es sind zwei klare Elfmeter."

Einen Elfmeter gab es im Spiel dann doch noch - allerdings für West Ham United, nachdem Luke Shaw eine Flanke mit der Hand abgewehrt hatte. Der extra für den Strafstoß eingewechselte Mark Noble scheiterte jedoch an David de Gea, der nach zuvor 40 kassierten Elfmetern am Stück (!) endlich mal wieder Sieger im Eins-gegen-eins blieb und seinem Team die drei Punkte sicherte.