Mainz-Kapitän Latza verteidigt Spieler-Streik: "Hat sich sehr viel angestaut"

Mainz-Kapitän Danny Latza beschreibt den Team-Streik als "notwendig"
Mainz-Kapitän Danny Latza beschreibt den Team-Streik als "notwendig" / DeFodi Images/Getty Images
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Der Mannschafts-Streik bei Mainz 05 hat hohe Wellen geschlagen, als vermeintlich ausschlaggebend wurde die noch immer etwas diffuse Suspendierung von Adam Szalai verstanden. Kapitän Danny Latza erklärte nun jedoch, dass "sich einfach sehr viel angestaut" habe - bereuen würde die Entscheidung niemand.

Als Adam Szalai von Trainer Achim Beierlorzer suspendiert wurde, womöglich aufgrund von fehlendem Verständnis beim anvisierten Gehaltsverzicht, trat die Mannschaft vom FSV Mainz 05 aus Solidarität nicht zum Training an. Eine Entscheidung, die sehr hohe Wellen schlug und den ohnehin in der Krise taumelnden Klub noch weiter verunsicherte.

Das Kapitel Beierlorzer ist in Mainz inzwischen geschlossen, Co-Trainer Jan-Moritz Lichte hat vorerst das Ruder übernommen. Dennoch ist das Thema längst nicht gegessen. Gegenüber den Zeitungen der VRM-Gruppe erklärte Kapitän Danny Latza nun, dass es längst nicht nur um den Punkt Szalai gegangen sei (via transfermarkt): "Uns war bewusst, dass dies etwas auslösen könnte. Aber in diesem Zusammenhang ist es wichtig zu betonen, dass diese Aktion nicht geplant war, es hat sich einfach sehr viel angestaut."

Mainz-Kapitän Danny Latza verteidigt den internen Streik
Mainz-Kapitän Danny Latza verteidigt den internen Streik / TF-Images/Getty Images

Latza sieht Streik-Potenzial auch positiv: "Kann Dinge besser machen"

Ihm und der Mannschaft sei bewusst, dass "ein sehr drastisches Mittel" benutzt wurde - dennoch steht das Fazit: "Aber dieser Schritt war notwendig." Nun werde sehr viel Zeit in die Aufarbeitung der Vorkommnisse investiert, so Latza weiter. Mittlerweile ist Teamkollege Szalai nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft Ungarns auch wieder im Training. Sportvorstand Rouven Schröder betonte in der letzten Woche, dass der Stürmer "definitiv keinen Wechsel oder eine Vertragsauflösung anstrebt". Die vergangenen Wochen, so Schröder weiter, hätten dem Verein geschadet - umso wichtiger sei nun das Aufarbeiten der Differenzen gewesen.

Auch die Freistellung Beierlorzers hing elementar mit diesem Streik zusammen, neben der sportlich ebenfalls gefährlichen Lage. Die Entscheidung, als Team so agiert zu haben, bereue Latza nicht: "Nein, wir stehen dazu. Natürlich tut dies allen weh." Dennoch gab es auch positive Lichtblicke, "denn es wurden wichtige Diskussionen intern angestoßen, die Dinge besser machen können", erklärte der 30-Jährige, der bereits seit 2015 für die Nullfünfer aufläuft.

Achim Beierlorzer wurde auch die Szalai-Thematik zum Verhängnis
Achim Beierlorzer wurde auch die Szalai-Thematik zum Verhängnis / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Auch zum Ex-Coach selbst bezog er Stellung: "Ich will Achim Beierlorzer als Trainer nicht schlecht reden. Aber es spielt eben auch eine Rolle, wie man eine Mannschaft fordert, wie man ins Spiel geht, wie man das Team taktisch einstellt. Und da hat uns einfach die Konstanz gefehlt." Alles in allem sei der Ärger "meiner Meinung nach die richtige Entscheidung gewesen", resümierte er die vergangenen Wochen.

Es ist davon auszugehen, dass auch die allermeisten seiner Teamkollegen dieses Fazit ziehen würden. Immerhin wurde dieser Streik, der nicht nur in der Bundesliga für Aufsehen sorgte, im ganzen Team durchgezogen und verteidigt.