Löw kündigt zum Auftakt in die Nations League Verzicht auf Bayern-Quartett an
Von Simon Zimmermann

Bundestrainer Joachim Löw hat sich im Vorfeld des Champions-League-Finals über das Duell der Bayern gegen PSG geäußert. Löw drückt seinem ehemaligen Co-Trainer Hansi Flick besonders die Daumen und erwartet ein enges Spiel. Dazu äußerte er sich zu den kommenden Länderspielen, bei denen er auf viele etablierte Spieler verzichten wird.
"Das ist ein starkes Ausrufezeichen für den deutschen Fußball", sagt Bundestrainer Jogi Löw über den FC Bayern und RB Leipzig. Erstmals seit 2013 standen wieder zwei deutsche Teams im Halbfinale der Königsklasse. Anders als 2013 kann aber nur der FC Bayern den Henkelpott holen. Es wäre das zweite Triple nach 2013.
Seinem ehemaligen Co-Trainer bei der Nationalmannschaft würde es Löw besonders gönnen, wie er im Interview auf der DFB-Homepage erklärte: "Dass meine Freude im Falle des Champions-League-Sieges der Bayern für Hansi Flick besonders groß ausfallen würde, wird mir Thomas Tuchel aufgrund meines speziellen und freundschaftlichen Verhältnisses zu Hansi sicher nachsehen."
"Die Chancen in diesem Finale liegen für mich bei 50-zu-50."
- Löw über das Duell PSG-FCB
Von PSG-Trainer Thomas Tuchel schwärmte Löw dennoch: "Aber auch Thomas hätte es verdient, er lässt Paris aus meiner Sicht einen taktisch extrem variablen und insgesamt sehr attraktiven Fußball spielen. Die Chancen in diesem Finale liegen für mich bei 50-zu-50. Wenn beide Teams das zeigen, was sie können, wenn beide ihr offensives, spielerisches und taktisches Potenzial voll abrufen, dann werden wir am Sonntag einen Schlagabtausch der Extraklasse erleben."
Löw über den Nations-League-Start: Bayern- und RB-Spieler werden nicht nominiert!
Anfang September (3. und 6.9.) stehen für die deutsche Nationalmannschaft die ersten beiden Spiele in der Nations League an. Sein Aufgebot für die Duelle gegen Spanien und die Schweiz will Löw erst am kommenden Dienstag nominieren - nach dem Champions-League-Finale. Eine bewusste Entscheidung, wie Löw erklärte:
"Wir wollen bewusst erst mal das Champions-League-Finale abwarten und geben am kommenden Dienstag unsere Nominierung bekannt. Auch aus Respekt vor diesem Spiel und den Finalmannschaften. Für mich gehört es sich so, dass dem Wettbewerb und den Teams aktuell die komplette Aufmerksamkeit und der öffentliche Fokus gebühren, die Nationalmannschaft steht dann im September auf dem Programm."
"Konkret gilt dies für Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka, sowie Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann."
- Diese Spieler will Löw nicht nominieren
Deutlich machte Löw schon, dass er auf die Stars des FC Bayern und auch auf die Akteure von RB Leipzig verzichten wird. Dem vollen Terminkalender zollt Löw damit Tribut. Seine Leistungsträger sollen zum Höhepunkt der Länderspielsaison im kommenden Sommer bei der EM auf ihrem Top-Niveau sein. Einen möglichen Fehlstart in die Nations League nimmt der Bundestrainer bewusst in Kauf:
"Was meine Planungen angeht, steht für mich bereits fest: Die durch die Fortsetzung der zurückliegenden Bundesligasaison und die Teilnahme am Finalturnier in Lissabon hoch belasteten Nationalspieler werden wir für die September-Länderspiele nicht nominieren. Ihnen wollen wir die nötige Regenerationszeit geben. Konkret gilt dies für Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka vom FC Bayern sowie Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann von RB Leipzig."
Bei einem Quartett gilt aber eine Ausnahme. Sowohl die deutschen Nationalspieler von PSG als auch ein Bayern-Duo, das zuletzt weniger im Einsatz war, sind gegen Spanien und die Schweiz dabei: "Die Situation bei Julian Draxler und Thilo Kehrer, die für Paris spielen, aber auch Leroy Sané und Niklas Süle ist ein wenig anders. Jeder von ihnen hatte mit Verletzungsphasen zu tun. Alle hatten Phasen, in denen sie nicht regelmäßig gespielt haben. Sie müssen wieder in einen Trainings- und Wettkampfrhythmus kommen."