Louis van Gaal macht Krebs-Erkrankung öffentlich: "Ich habe unglaublich viel Willenskraft"
Von Simon Zimmermann
Louis van Gaal ist an Prostatakrebs erkrankt. Das machte der Bondscoach im niederländischen TV öffentlich. Der ehemalige Bayern-Trainer erklärte, dass er die Diagnose Ende 2020 bekommen hat und bereits 25 Behandlungen hinter sich habe.
In der TV-Sendung 'Humberto' beim niederländischen RTL 4 machte der 70-Jährige seine Krebs-Erkrankung öffentlich. Es handele sich um eine besonders aggressive Form von Prostatakrebs, so van Gaal.
"Während meiner Zeit als Trainer der Nationalmannschaft musste ich jedes Mal nachts ins Krankenhaus gehen, ohne dass die Spieler davon erfuhren, bis jetzt. Ich dachte, ich sei gesund. Aber... das bin ich nicht", so der niederländische Nationaltrainer.
Die Diagnose erhielt er Ende 2020, ein Jahr später begann die Therapie. Er habe eine "tolle Behandlung" bekommen. "Ich durfte durch den Hintereingang ein- und ausgehen. Und wenn ich zu einem Termin ging, durfte ich sofort in ein anderes Zimmer." Bislang konnte van Gaal seine Erkrankung geheim halten - auch weil eingeweihte Freunde und Familie dicht hielten: "Man sagt es auch Freunden und Verwandten, aber das sagt auch etwas über meine Familie aus, dass sie das geheim hält."
Van Gaal weiter: "An Prostatakrebs stirbt man nicht, zumindest nicht in 90 Prozent der Fälle. Normalerweise stirbt man an den Grunderkrankungen. Aber es ist eine aggressive Form. Ich bin 25 Mal bestrahlt worden - da braucht man viel Management, um durchs Leben zu kommen."
Seinen Job als Bondscoach will er weitermachen. Die Aufgabe gebe ihm viel Kraft: "Ich habe unglaublich viel Willenskraft, um weiterzumachen. Diese Gruppe von Spielern [Nationalteam, Anm. d. Red.] ist ein Geschenk im hohen Alter."