Leno verrät, warum die Bundesliga in England niemanden interessiert

Bernd Leno
Bernd Leno / Nigel French/Allstar/GettyImages
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Falls sich jemand fragt, wie das deutsche Oberhaus in England gesehen wird: nicht so gut! Bernd Leno verrät, dass sich auf der Insel kaum jemand für die Bundesliga interessiert - stattdessen wird sie dort als 'Farmers League' bezeichnet.

Seit über fünf Jahren ist Bernd Leno mittlerweile in der Premier League aktiv. Nach seiner Station beim FC Arsenal hütet er nun den Kasten des FC Fulham. "Ich fühle mich heimisch, privat, fußballerisch ist es ohnehin das Paradies", schwärmte der Torhüter im Gespräch mit der Sport Bild und untermauerte: "Ich liebe die Premier League."

Damit ist er in England längst nicht der einzige. Die Premier League wird nicht nur, aber natürlich vor allem auf der Insel als das Nonplusultra angesehen; andere Ligen können bei den Engländern kaum mithalten.

Bundesliga für die Engländer nicht interessant genug

Leno verriet, dass er mit seinen Kollegen beim FC Fulham daher "jede Woche Diskussionen" auch zur Bundesliga habe - weil man das deutsche Oberhaus auf der Insel eher belächelt. "Als Bayern zum Auftakt 2024 gegen Hoffenheim gespielt hat, Freitagabend, lief Burnley gegen Luton Town. Wir waren alle im Raum der Physios, aber ich hatte keine Chance [das Bundesliga-Spiel anzuschalten]. Es hieß dann: In der Bundesliga passiert so wenig, das ist nicht interessant", schilderte Leno eine exemplarische Szene.

"Keine Chance, die Jungs sagten: Die 'Farmers League' kommt nicht auf den Bildschirm", so Leno weiter.

Den Begriff 'Farmers League' (zu deutsch: Bauern-Liga) findet der ehemalige Nationalkeeper "natürlich unpassend", wie er betonte. "Aber ganz ehrlich: So wird die Bundesliga einfach von jedem hier genannt. Hier ist das Land der Premier League und es interessiert sich nicht wirklich jemand für die Bundesliga, weder die Engländer noch die Ausländer."

Leno fände den Begriff 'Weiterentwicklungs-Liga' jedoch passender als 'Farmers League'. "Ambitionierte Spieler gehen sehr häufig nach Deutschland und danach zurück oder in die Premier League. Siehe Haaland, De Bruyne, Gündogan. Da gibt es ja viele Beispiele", teilte der 31-Jährige mit.

Bis die Bundesliga auch in England ernst genommen wird, muss sich im deutschen Fußball wohl noch einiges ändern. Ein Ende von Bayerns monotoner Meister-Serie wäre sicherlich ähnlich hilfreich wie ein erfolgreiches Abschneiden (mehrerer!) deutscher Klubs in den nationalen Wettbewerben. Außer Bayern konnte in der Champions League kein Bundesliga-Klub konstant abliefern - und selbst die Münchner schwächelten seit ihrem Titelgewinn 2020 zuletzt auf der europäischen Bühne.