Lange Unterbrechung in Bochum: Stuttgart hätte drastische Strafe erwartet

Die Ansage im Ruhrstadion an die VfB-Fans
Die Ansage im Ruhrstadion an die VfB-Fans / Christof Koepsel/GettyImages
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Die zweite Halbzeit beim Duell zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart wurde mit rund einer Stunde Verzögerung angepfiffen. Eine Blockfahne sorgte für viel Ärger und Diskussionen. Den Schwaben hätten womöglich drastische Strafen gedroht.

Als es in den anderen Stadien am Samstagnachmittag bereits in die letzten Minuten ging, wurde im Ruhrstadion gerade erst die zweite Halbzeit angepfiffen. Das Heimspiel des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart war fast eine Stunde lang unterbrochen und stand offenbar kurz vor dem Abbruch.

Der Auslöser: Eine Blockfahne der VfB-Fans, die einen Rettungsweg versperrt haben soll. Weil dieser Rettungsweg im Notfall wohl nicht hätte genutzt werden können, konnte die zweite Halbzeit nicht regulär angepfiffen werden. "Eine Fortsetzung des Spiels wäre grob fahrlässig, im Ernstfall wären Menschenleben in Gefahr gewesen", hieß es in einem Statement der Bochumer. Schlussendlich konnten die entsprechenden Tore aber trotz der Fahne problemlos geöffnet werden, weshalb noch immer recht viel Verwirrung rund um diese Problematik vorherrscht.

Wertung als Niederlage und Geldstrafe: Stuttgart hätte für die eigenen Fans haften müssen

Eines ist jedoch klar: Wäre der Rettungsweg nicht ordnungsgemäß nutzbar gewesen, während sich die Stuttgart-Fans geweigert hätten, die Blockfahne abzunehmen, hätte der Klub wohl drastische Strafen erwarten müssen.

"Grundsätzlich haften Vereine für das Verhalten ihrer Fans. Falls es zu einem Spielabbruch kommt, ist das Spiel gegen die Mannschaft zu werten, die den Spielabbruch zu verschulden hat", stellte Prof. Dr. Ingo Bott gegenüber dem kicker klar. Der Sport- und Strafrechtsexperte führte aus: "Außerdem kann es eine Strafe bis zu 100.000 Euro geben."

Abseits einer finanziellen Strafe, hätten die Schwaben also auch eine automatische Niederlage hinnehmen müssen. Die drei Punkte wären dadurch an den VfL gegangen.

Dieses Szenario hat sich schlussendlich durch den regulären Spielverlauf auch ergeben. In der 50. Minute und somit erst kurz nach dem Wiederanpfiff der Partie, konnte Matus Bero das Tor zum wichtigen 1:0-Heimsieg für Bochum erzielen.


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