'Lame Duck': Ist Knäbel nur noch als Sündenbock auf Schalke?
Von Yannik Möller
Die Zukunft von Peter Knäbel beim FC Schalke gilt als mindestens fraglich. Intern scheint er nur noch als Sündenbock zu fungieren.
Nur weil in der Vereinssatzung festgehalten ist, dass beim FC Schalke mindestens zwei Vorstände im Amt sein müssen, damit der Klub als handlungsfähig gilt, ist Peter Knäbel noch nicht freigestellt worden.
Das ist eine Theorie, die wohl als wahrscheinlich anzusehen ist. Verbunden mit der Tatsache, dass die Suche nach einem Nachfolger - insbesondere inmitten einer Saison - alles andere als einfach ist. In seinen Jahren als Sportvorstand hat Knäbel sich zu viele Fehler geleistet und den Verein zwar etwas beruhigen und rund um den ersten Abstieg auch etwas stabilisieren, aber nicht wieder aufbauen können. Dazu kommen Trainerentscheidungen mit Dimitrios Grammozis und Frank Kramer, die zumindest indirekt in seine Verantwortung fallen. Auch Thomas Reis ist schlussendlich gescheitert.
Wird Knäbel nur noch als Schutzschild für den Aufsichtsrat im Amt gehalten?
Allerdings hätte er wohl auch mit einer Interimslösung ersetzt werden können. Ist Knäbel aber noch immer im Amt, um so den Großteil der Kritik abzufangen, die ansonsten den Aufsichtsrat treffen würde? Davon berichtet nun zumindest die Bild.
Aus der Geschäftsstelle sei zu hören, dass Knäbel intern längst zum Sündenbock abgestempelt wurde. Inzwischen habe er sich sogar schon den Spitznamen "Schmutzfänger" eingehandelt, weil er für diverse Verfehlungen den Kopf hinhalten muss. Angeblich das Kalkül: Solange der 57-Jährige noch im Amt ist, richtet sich der Unmut primär gegen ihn - und somit weniger gegen das Kontrollgremium.
Knäbel selbst soll diese zahlreichen Vorwürfe zum Teil als "ungerecht" ansehen, so die Bild. Er sei sich zwar bewusst, dass auch er einige Fehler gemacht hat - allerdings sieht er sich nicht als Sündenbock. Deshalb ist es dem Bericht zufolge mittlerweile sogar denkbar, dass der Sportvorstand seinem wohl unausweichlichen Aus demnächst zuvorkommen und verkünden wird, dass er den Verein von sich aus zum Saisonende - also mit seinem auslaufenden Vertrag - verlassen wird.
Doch selbst wenn es so kommen sollte: Wenn Schalke schon im Laufe der Saison einen potenziellen Nachfolger findet, könnte er selbst dann noch vorzeitig entlassen werden. Immerhin gäbe es dann jemanden, der als zweites Vorstandsmitglied agiert. Das wird auch zum Jahresbeginn mit der offiziellen Einstellung von Matthias Tillmann als neuer Vorstandsvorsitzender der Fall sein.
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