Labbadia poltert gegen den VAR: Schiedsrichter werden "enteiert"
Von Yannik Möller
Der VfB Stuttgart erlebte einen frustrierenden Samstagnachmittag - powered by VAR. Gleich zwei Elfmeter, die erst durch lange Eingriffe des Videoassistenten für den SC Freiburg gegeben wurden, drehten das Spiel zu einer 1:2-Niederlage.
Aus dem Spiel heraus kein Tor gegen den SC Freiburg zuzulassen, das haben über die letzten Wochen und Monate nicht viele Teams geschafft. Den Stuttgartern ist das am Samstagnachmittag allerdings gelungen. Und trotzdem steht der Abstiegskandidat am Ende mit leeren Händen da.
Die Krux: Die zwischenzeitliche 1:0-Führung des VfB wird durch zwei VAR-Elfmeter zunichte gemacht.
Den ersten Elfmeter für Freiburg gibt es nach etwa einer Stunde. Im Nachgang wird ein Foulspiel von Dan-Axel Zagadou als solches gewertet. Vincenzo Grifo trifft. In der 82. Minute das gleiche Spiel: Wieder geht es um ein Foul von Zagadou, erneut verwandelt Grifo. Der Sportclub kann die so erreichte Führung vor den heimischen Fans über die Ziellinie bringen, während Bruno Labbadia vor Frust schäumt.
Labbadia als "totaler Gegner des VAR": "Dann können wir einpacken"
"Wir haben wieder gut gespielt und haben uns wieder nicht belohnt, weil der letzte Pass oder die letzte Entscheidung nicht gepasst hat", zeigte sich der Trainer nach dem Abpfiff enttäuscht. "Und täglich grüßt das Murmeltier", so Labbadia.
Sein Fokus lag aber natürlich auf den zwei gegen den VfB gepfiffenen Elfmetern. Eigentlich hatte er "gar keine große Lust", im Nachhinein noch weiter über diese Szenen und Entscheidungen zu sprechen. Dann war der Ärger aber doch zu groß (via kicker): Der VAR sei da, "um krasse Fehlentscheidungen aufzudecken. Und dann braucht der Schiedsrichter gefühlt zehn Minuten, um sich festzulegen."
"Ich bleibe ein totaler Gegner des VAR. Er macht den Fußball kaputt", polterte der VfB-Coach. Auch sein Assistent wütete im Gang zur Kabine. "Immer wird man beschissen", war offenbar zu hören.
Ein weiteres Problem für Labbadia: Dass die Schiedsrichter auf dem Feld nur noch ausführen und nicht mehr selbst entscheiden können. "Du kannst vor allem nicht den Schiedsrichter, der eine klare Entscheidung trifft, rausholen. Damit enteierst du die Schiedsrichter. Es ist so, dass die Schiedsrichter eigene Entscheidungen treffen müssen", führte der 57-Jährige aus.
Deswegen, und aufgrund der zwei Szenen generell, empfand es Labbadia als "unmöglich, dass der Keller da eingreift". Immerhin habe Schiedsrichter Sascha Stegemann "ganz klar gesagt, dass es kein Foul war". Weiter ergänzte er: "Dann können wir einpacken. Dann kann ich in jedem Spiel 20 bis 30 Szenen raussuchen, die ein Foul sind, wo ich pfeifen kann."
Durch die erneute Niederlage könnte Stuttgart im Laufe des Sonntags sogar auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen, wenn Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen sollte.