Labbadia-Plan: Mit ungewöhnlicher Maßnahme zum Stuttgarter Befreiungsschlag?
Von Yannik Möller
Der VfB Stuttgart spielt gewiss nicht schlecht, schrammt aber immer wieder am erhofften Sieg vorbei. Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme, nämlich den generellen Spielplan vom Team absegnen zu lassen, will Bruno Labbadia nun den Befreiungsschlag erzwingen.
Das 1:1-Remis gegen Eintracht Frankfurt war wohl ein zurzeit typisches Spiel des VfB Stuttgart. Die Schwaben spielten, insbesondere für einen Abstiegskandidaten, gut, dynamisch und selbstbewusst auf. Tatsächlich war das Unentschieden sogar für die bis dahin international vertretene SGE als leicht glücklich anzusehen.
Und trotz allem Lob: Wieder einmal konnte Stuttgart den so wichtigen Sieg nicht erringen. Unter Bruno Labbadia konnte in bislang neun Spielen nur ein einziger Dreier eingefahren werden.
Eine Bilanz, die selbstverständlich nicht ausreicht, um im Abstiegskampf auch mal ein Ausrufezeichen zu setzen, um die Konkurrenz nervös zu machen. Stattdessen wächst die Unsicherheit in den eigenen Reihen.
"Gibt es Einwände?": Labbadia bespricht Spielplan mit der ganzen Mannschaft
Deshalb hat sich Labbadia nun zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden, der sowohl ihm, als auch der kompletten Mannschaft wieder mehr Sicherheit, Selbstvertrauen und ein Wir-Gefühl verpassen soll. Der Bild zufolge hat er nämlich seinen ganz grundsätzlichen Spielplan mit der Mannschaft abgestimmt. Vor dem Mittwochs-Training holte der Coach alle seine Spieler zusammen und besprach dieses Thema in einem Kreis.
"Im Abstiegskampf kann man den Ball einfach hinten rauskloppen. Ich will aber, dass ihr sauber hinten raus spielt, den spielerischen Ansatz wählt. Gibt es Einwände?", soll er das Team sinngemäß gefragt haben. Die Reaktionen: Keinerlei Einwände seitens der Spieler. Damit ist der Labbadia-Plan das gemeinsam gewählte Mittel im Abstiegskampf.
Das heißt konkret: Der VfB wird weiterhin versuchen, den Klassenerhalt durch eine mutige und auch offensive Herangehensweise zu erreichen. Auch wenn das bisher nicht wirklich in den entscheidenden Punkten mündete, so glaubt die Mannschaft nach wie vor an diesen Weg.
Bei der Pressekonferenz vor dem neuen Spieltag erklärte der Trainer: "Vom ersten Tag an arbeiten wir am Spiel mit dem Ball, den offensiven Abläufen. Das ist mühsam und braucht viel Zeit, weil du auf jedes Detail achten musst. Es geht darum, den Jungs viele Lösungen an die Hand zu geben." Früher oder später soll, darf und muss es also zum Platzen des Knoten kommen.