Milliardendeal für die spanische Liga

Javier Tebas, der Präsident von LaLiga
Javier Tebas, der Präsident von LaLiga / Anadolu Agency/Getty Images
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Ein Deal mit dem international tätigen luxemburgischen Finanzinvestor CVC wird der spanischen Liga demnächst einen sagenhaften Geldsegen bescheren. Eine üppige Finanzspritze von 2,7 Milliarden Euro werden die Luxemburger in "LaLiga" injizieren.


Neunzig Prozent davon, etwa 2,4 Milliarden sollen direkt an die Klubs fließen. Die jeweiligen Beträge für die einzelnen Klubs errechnen sich über einen Verteilungsschlüssel, der dafür die TV-Einnahmen der Vereine in den vergangenen sieben Jahren zugrunde legt.

Bitter nötiges Kapital für die kostspieligen Pläne der Giganten

Für die spanischen Giganten wie Real Madrid oder den FC Barcelona würde das kurzfristige Einnahmen von 261 bzw. 270 Millionen Euro bedeuten. Doch das Geld soll vor allem für die Infrastruktur (Stadien, Trainingsgelände, Nachwuchsarbeit usw) und nachhaltige Vermarktungsstrategien verwendet werden.

Lediglich 15 Prozent ihres Anteils dürfen die Klubs für ihre unmittelbaren sportlichen Belange, sprich für den Kader, ausgeben. Was besagten Big Shots bei ihren kostspieligen Plänen (Messi-Vertrag bei den Katalanen, Mbappé-Verpflichtung bei den Madrilenen) natürlich trotzdem enorm helfen dürfte.

In trockenen Tüchern ist der Handel aber noch nicht. Doch das "Ja" der Führungsgremien beider Verhandlungspartner - LaLiga auf der einen, CVC auf der anderen Seite - gilt bereits als ausgemacht.

Mit dieser Kooperation betritt die spanische Liga absolutes Neuland. Bislang ist noch keine andere europäische Liga eine solche strategische Zusammenarbeit mit einem externen Investor eingegangen.

In einem mitunter etwas sperrigen Statement der Liga hieß es dazu: "LaLiga bestätigt eine strategische Vereinbarung mit dem internationalen Investment-Fond CVC, um einen Betrag von 2,7 Milliarden Euro in die Liga und in die Klubs zu investieren." (via as.com)

"Wandlung hin zu einem global agierenden Unternehmen der digitalen Unterhaltungsindustrie"

Und weiter: "Es handelt sich um einen ambitionierten Investitionsplan, der es der Liga und ihren Klubs erlauben wird, sich mit Geldmitteln zu versorgen, um weiterhin das Ziel einer Wandlung hin zu einem global agierenden Unternehmen der digitalen Unterhaltungsindustrie zu verfolgen, indem der Wettbewerb gestärkt und das Fan-Erlebnis transformiert wird."

Vollzogen werde die Operation "durch die Schaffung einer neuen Gesellschaft, zu der die Liga alle ihre Geschäftsbereiche, Tochterunternehmen und Joint Ventures beisteuert, und in welcher CVC eine Minderheitsbeteiligung von annähernd10 Prozent halten wird."

"Zusätzlich wird CVC der Liga über ein Gemeinschaftskonto Kapital zufließen lassen - ein langfristiges Abkommen, das die Interessen der Liga, der Klubs und von CVC verbindet. Die Liga wiederum wahrt in dieser neuen Gesellschaft ihre sportlichen und organisatorischen Kompetenzen, wie auch die Handhabe der Vermarktung der audiovisuellen Rechte."

Nach der Formel 1 investiert CVC nun in den Profi-Fußball

Nach den Erfahrungen im Motorsport (CVC kaufte im Jahr 2005 die Rechte an der Formel 1), begibt sich der luxemburgische Finanz-Riese nun erstmals in die Welt des Fußballs. Und die Ambitionen der Luxemburger sind nahezu grenzenlos.

In vier Jahren, so der ehrgeizige Plan, soll LaLiga ihren derzeitigen (und beträchtlichen) Rückstand zur englischen Premier League aufgeholt haben.