Krösche will ohne "Harakiri-Transfers" die CL-Gruppenphase überstehen
Von Christian Naß
Auch fünf Tage nach dem Triumph in der Europa League fühlt es sich für viele SGE-Fans noch immer wie ein Traum an. Ähnlich geht es auch Eintrachts Fußball-Vorstand Markus Krösche.
"Es ist für uns alle nicht wirklich greifbar", schilderte Krösche am Montag auf der Pressekonferenz zum Saisonabschluss. Mit dem Titelgewinn in Sevilla hat sich die Eintracht für die Champions League qualifiziert. Das spült zum einen viel Geld in die Vereinskassen der Frankfurter, zum anderen steigt aber auch die Erwartungshaltung im Umfeld sowie die Wahrnehmung des Vereins in Europa.
"Was die zukünftige Ausrichtung angeht, ist es für uns ein großer Meilenstein. Nach zwei Jahren Corona, in denen uns die Zuschauer- und die Hospitality-Einnahmen weggebrochen sind, hilft uns das sehr, um gewisse Meilensteine früher zu erreichen", freut sich der Sportvorstand.
"Viele Jungs haben sich nochmal neu in unseren Klub verliebt"
Auf Krösche wartet aber nicht nur eine Menge Geld, sondern auch viel Arbeit. "Aber 20 Millionen einfach rauszuhauen, das wäre der größte Fehler. Wir werden unsere Transfer-Strategie nicht ändern. Natürlich haben wir Positionen und Fähigkeiten im Kopf, die unserem Kader fehlen. Da wollen wir uns verstärken. Aber wir werden jetzt keine Harakiri-Transfers machen", schätzt der 41-Jährige die Lage realistisch ein.
"Wir sind weiter auf Transfererlöse angewiesen, das hat sich nicht verändert", so Krösche weiter. "Aber ich kann mir vorstellen, dass viele Jungs sich in unseren Klub noch mal neu verliebt haben, nachdem was sie gerade erlebt haben." Dennoch kommen schnell die Namen Filip Kostić, Daichi Kamada und Evan Ndicka als potenzielle Verkaufskandidaten in den Sinn, die ihren jeweiligen Marktwert in dieser Europa-League-Saison deutlich steigern konnten.
"Wir werden den ein oder anderen Euro dazu nutzen, um uns auch in der Breite zu verstärken. Um in der nächsten Saison in drei Wettbewerben zu bestehen", blickt Krösche voraus. "Das ist uns in diesem Jahr nicht gelungen. Vor allem mit der Rückrunde in der Bundesliga sind wir überhaupt nicht zufrieden."
Mit Sebastian Polter vom VfL Bochum, Buta von Royal Antwerpen und Hrvoje Smolcic von HNK Rijeka ist man sich bereits einig. Die Transfers stehen kurz vor dem Abschluss.
Der Eintracht-Vorstand weiß: "Die Champions League ist eine große Chance für uns – die wollen wir nutzen. Wir wollen auf jeden Fall die Gruppenphase überstehen. Das ist unser Ziel."
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