Kroos-Comeback, Kimmich als Rechtsverteidiger: Nagelsmann gibt Einblick in EM-Pläne

  • Julian Nagelsmann zu Gast im "Aktuellen Sportstudio"
  • Kroos-Comeback "ein interessanter Gedanke"
  • Nagelsmann spricht über weitere Personalien

Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Julian Nagelsmann hat sich ausführlich zu den aktuellen Themen rund um die Deutsche Nationalmannschaft geäußert. Dabei gab der Bundestrainer auch Einblick in einige personelle Fragen, etwa zu einem möglichen Comeback von Toni Kroos.

Im "Aktuellen Sportstudio" vom ZDF stellte sich Julian Nagelsmann am Samstagabend den Fragen von Moderator Jochen Breyer. Dabei wurde auch eine mögliche Rückkehr von Toni Kroos diskutiert.

"Das ist ein interessanter Gedanke", sagte Nagelsmann dazu. "Ich habe schon weit vor meiner Zeit beim FC Bayern Kontakt mit Toni gehabt und mich mit ihm ausgetauscht. Er macht es in Madrid herausragend gut, ist dort einer der Könige. Er sagt selbstlos seine Meinung zu vielen Themen. Ich finde den Austausch mit ihm immer sehr interessant. Und er ist einer dieser Spieler, da gibt es nicht viele - vielleicht 20 -, mit denen du Themen sehr vertrauensvoll besprechen kannst. Das macht er sehr, sehr gut."

Einen Austausch mit Kroos hat es bereits gegeben, verriet Nagelsmann. Eine Entscheidung, ob Kroos in die Nationalmannschaft zurückkehrt, gibt es aber noch nicht. "Jeder deutsche Nationalspieler sieht ja einen gewissen Reiz darin, eine Heim-EM zu spielen. Ich spreche auf jeden Fall viel mit ihm über Fußball - und ich hab ihm auch gesagt: Auch er ist meines Wissens mit dem deutschen Pass ausgestattet und herzlich eingeladen, die beste Leistung zu zeigen. Und wenn er die beste Leistung zeigt, dann kann es sein, dass ich ihn nochmal anrufe."

Kimmich und Havertz als Außenverteidiger bei der EM?

Eine weitere Personalie, die Julian Nagelsmann mit Jochen Breyer besprochen hat, ist Joshua Kimmich. Genauer gesagt: wird Kimmich bei der EM als Rechtsverteidiger spielen?

"Das habe ich nie ausgeschlossen", erklärte Nagelsmann. "Durch eine kleine Anpassung, das ist jetzt auch keine 180-Grad-Anpassung, ist auch Josh ein Kandidat auf dieser Position. Josh ist ein Spieler, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Jeder Spieler, das ist ganz normal, hat die Präferenz, eine Position spielen zu wollen. Aber er ist ein Spieler, der auch Einfluss auf den Erfolg nehmen kann, wenn er nicht auf der Sechs spielt."

Während Nagelsmann sich einen Positionswechsel bei Kimmich also sehr gut vorstellen kann, ist das Experiment mit Kai Havertz auf der Linksverteidigerposition definitiv beendet. "Das ist vorbei. Aber nicht, weil es gescheitert ist - er hat zwei sehr, sehr gute Spiele auf dieser Position gemacht. Das sage ich nicht, weil ich mich verteidigen will, sondern weil mich Kai schon auf mehreren Positionen überzeugt hat", sagte Nagelsmann dazu.

Weitere Aussagen vom Bundestrainer im "Aktuellen Sportstudio":

Nagelsmann über...

... eine Nominierung von Deniz Undav:
"Das hängt von seiner Leistung, die ich aktuell sehr, sehr gut finde, ab."

... die Torwartfrage:
"Beides sind außergewöhnliche Typen. Marc ist gerade leider verletzt, wird für einige Zeit ausfallen. Manu hab ich schon gesagt: Er macht es außergewöhnlich gut. Das Comeback war ein sehr, sehr emotionaler Moment, weil es eine sehr schwere Verletzung war. Ich bin viel im Austausch mit ihm und finde seine Leistungen herausragend gut. Wir sind alle sehr, sehr glücklich, dass wir auf dieser Position eine solche Auswahl haben.

... Ilkay Gündogan:
"Ein Kapitän ist leistungsmäßig immer gefordert. Ich sehe Ilkay in der neuen Struktur eher etwas weiter vorne, ähnlich wie in Barcelona, wo er auf der Acht spielt. Da hat er einfach ein bisschen mehr Freiheiten. Er ist ein Spieler mit Torgefahr und einem guten Gespür. Und wenn er auf der Sechs spielt, dann hat er einfach weitere Wege."

... seine umstrittene Aussage, dass Deutschland bis zur EM kein "Verteidigungsmonster" mehr wird:
"Ich bereue den Satz nicht. Da fehlt der Halbsatz 'Wenn wir an der Kaderstruktur nicht mehr arbeiten würden', den ich da noch nicht gesagt hab. Da kann sich jeder vorstellen: Wenn du so kurz nach dem Spiel bist, hast du jetzt nicht die Gedanken, wie vielleicht der nächste Kader aussehen könnte. Und natürlich haben wir gute Lehren aus dem Spiel gezogen. Wir müssen ein bisschen was an der Kaderstruktur ändern, damit wir mehr Verteidigungsmonster werden."

... über seine Zukunft (Vertrag gilt nur für die EM):
"Die Entscheidung, die wir getroffen haben zusammen, ist eine gute Entscheidung gewesen. Einfach den Fokus auf diese eine Aufgabe zu blicken. Danach kann man dann bewerten, was gut war - das kann man an einer Platzierung bei der EM festmachen oder an der Art und Weise, wie man vielleicht die Fans begeistert hat. Doch zuerst wollen wir alles auf Null setzen und nur auf das Turnier blicken."


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