Kovac zerpflückt Schiedsrichter - Wolfsburg-Aus am Saisonende?

Wieder hat der VfL Wolfsburg nicht gewonnen, gegen den VfB Stuttgart sogar eine Niederlage hinnehmen müssen. Niko Kovac schimpfte anschließend über die Schiedsrichter. Zumindest bis zum Saisonende scheint Kovac aber immerhin Wolfsburg-Trainer zu bleiben.
Niko Kovac bleibt in Wolfsburg weiter im Amt
Niko Kovac bleibt in Wolfsburg weiter im Amt / Selim Sudheimer/GettyImages
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Den letzten Sieg in der Bundesliga gab es für den VfL Wolfsburg im vergangenen Dezember. Seitdem gab es neun Pflichtspiele, in denen es nicht einen einzigen Dreier zu feiern gab. Diese Negativ-Serie setzte sich am Samstagabend mit der 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart weiter fort.

Ein nach dem Abpfiff großes Thema für Niko Kovac, der durch den erneut ausgebliebenen Sieg weiter in die Kritik gerät: Die Leistung der Schiedsrichter.

"Kein Bundesliga-Niveau": Kovac mit deutlicher Kritik an der Leistung des Schiedsrichters

"Das ist kein Bundesliga-Niveau. Ganz ehrlich, das reicht nicht", stellte der Wolfsburg-Trainer dem Unparteiischen, Benjamin Brand nach dem Spiel ein sehr schlechtes Zeugnis aus. Dabei beklagte Kovac einen viel zu kleinlichen Stil.

Inzwischen würde man offenbar Basketball spielen, merkte er an und führte weiter aus: "Ich will die Schuld nicht beim Schiedsrichter suchen, das ist ganz klar. Die Fehler haben wir gemacht, aber trotzdem bin ich der Meinung, das war viel zu kleinlich."

Benjamin Brand
Benjamin Brand erntete von Kovac viel Kritik / Selim Sudheimer/GettyImages

"Das waren Situationen, die pfeift keiner. Ganz ehrlich, dann können wir aufhören. [...] In anderen Ligen wird nicht so gepfiffen. Ich habe auch Fußball gespielt. Also irgendwann reicht es", so Kovac. Nach dem Spiel gab es auch noch einen längeren Austausch mit dem Schiedsrichter-Gespann. Hat es eine Einsicht für die Kritik gegeben? "Natürlich nicht", antwortete der Coach. "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass derjenige dann sagt, ich habe etwas falsch gemacht. Das habe ich noch nie erlebt. Und das werde ich auch nicht erleben."

Sebastian Hoeneß empfand die Leistung des Schiedsrichters derweil als in Ordnung, wenngleich nicht als gut. "Da war jetzt nichts Spielentscheidendes dabei. Ich habe schon auch gesehen, dass viel abgepfiffen wurde. Aber mich in eine Schiedsrichter-Diskussion mit hereinzuziehen, lasse ich nicht zu", merkte der Stuttgart-Trainer an.

Kovac genießt weiterhin das Vertrauen der Wolfsburg-Verantwortlichen

Schiedsrichter-Diskussion hin oder her: Ein weiteres Spiel ohne Sieg bedeutet auch mehr Ärger und Kritik rund um Kovac selbst.

Wolfsburg, inzwischen Tabellendreizehnter und satte zwölf Punkte vom Europa-Platz sechs entfernt, denkt aber augenscheinlich auch weiterhin nicht über einen Trainerwechsel nach. "Das haben wir in den letzten Wochen so kommuniziert und dazu stehen wir auch", betonte Sportdirektor Sebastian Schindzielorz gegenüber dem ZDF.

Die Bild fügte im 'Stammplatz'-Podcast noch hinzu: "Niko Kovac darf weiter nicht gewinnen oder wie heute weiter verlieren und darf weiterhin Trainer bleiben. Stand heute, stand jetzt ist eine Trennung im Sommer aber wahrscheinlich."

Somit scheint der VfL diese Saison weitestgehend abgehakt zu haben - und damit auch den internationalen Wettbewerb. Es macht den Eindruck, als solle die Spielzeit vorrangig noch vernünftig beendet werden. Ein weiteres Abrutschen in der Tabelle, etwa noch in die Nähe des Abstiegskampfes (aktuell acht Zähler vor dem Relegationsplatz), könnte jedoch noch für ein Umdenken sorgen.


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