Köln will Uth unbedingt halten: Schalkes Finanzkrise als Vorteil für den Effzeh?
Von Yannik Möller
Die Rückrunden-Leihe von Mark Uth von Schalke 04 zum 1. FC Köln hat nur Gewinner hervorgebracht. Die Kölner wollen den Offensivspieler auch über den Sommer hinaus halten - ein kompliziertes Unterfangen. Entgegenkommen könnte ihnen das derzeitige Finanz-Problem von S04.
Eine Win-Win-Win-Situation: Dass Mark Uth zur Rückrunde an den 1. FC Köln ausgeliehen wurde, war ein Erfolg für alle Beteiligten. Das lässt sich bereits jetzt, mit zumindest theoretisch noch neun ausstehenden Spielen, so festhalten.
Uth profitierte vom neuen Umfeld, das ihm vertraute und das er als gebürtiger Kölner bestens kennt. Köln kam der sportliche Aufschwung des 28-Jährigen zugute. Schalke 04 konnte Gehaltseinsparungen vornehmen und musste sich auf keine (zu niedrige) Kaufoption einlassen.
Uth und Köln wollen länger zusammenarbeiten: Schalke wohl auf Transfer-Erlös angewiesen
Wenn es nach dem Effzeh geht, hält dieser Zustand auch über den Sommer hinaus an. Die Bild berichtet, dass der derzeit Tabellenzehnte Uth unbedingt halten möchte. Das bestätigte auch der Sport-Geschäftsführer Horst Heldt: "Wir wollen Mark über die Saison hinaus an uns binden. Er ist hier aufgeblüht, ist anerkannt und dazu ein exzellenter Fußballer."
Köln könnte die Ausstiegsklausel von Uth aktivieren, die sich auf zehn Millionen Euro belaufen soll. Für den Verein ist diese Summe jedoch nicht zu stemmen, für den S04 wäre sie eine willkommene Erleichterung. Zum einen, da Trainer David Wagner vermutlich ohnehin nicht mehr mit ihm plant, zum anderen, weil sich der Verein zurzeit in einer durch das Coronavirus verschärften Finanzkrise befindet. Vereinsverantwortliche von Königsblau bezeichneten sie bislang als "potenziell existenzbedrohend".
Der Effzeh könnte somit darauf hoffen, dass Schalke mit sich verhandeln lässt. Heißt: Die Klubs einigen sich auf einen festen Transfer, der sich unterhalb der zehn Millionen Euro beläuft. Die Bild bringt eine Summe von etwa vier Millionen Euro ins Spiel, die für Köln wohl stemmbar, für die Knappen aber vermutlich zu wenig wären.
Während ein Neustart in blau-weiß weiterhin unwahrscheinlich erscheint, und auch ein Wechsel ins Ausland für Uth selbst keine präferierte Wahl sein dürfte, wäre eine verlängerte beziehungsweise erneute Leihe ebenfalls eine Möglichkeit. Dadurch blieben die Karten mit ihren Vorteilen so verteilt, wie sie es aktuell bereits sind. Vertraglich möglich wäre die erneute Leihe ebenfalls, da Uths S04-Kontrakt noch bis 2022 datiert ist.
Laut Heldt wurden "zum jetzigen Zeitpunkt keine Gespräche geführt" - zu undurchsichtig ist die (finanzielle) Lage für beide Vereine, zu unsicher zudem für voreilige Entscheidungen. Dass Mark Uth in Köln bleiben will, ist ebenso verständlich wie vorteilhaft für seinen aktuellen Klub. Dadurch könnte man Schalke eher zu einem Einlenken bewegen, sollte ein fester Transfer in den früher oder später startenden Gesprächen tatsächlich eine Option sein.