Köln und Mainz trennen sich nach temporeichem Spiel Unentschieden
Von Christian Gaul

Am Sonntagnachmittag empfing der 1. FC Köln den FSV Mainz 05 zum Duell. In einer für die Umstände überragenden Partie führten die Gastgeber bereits mit 2:0, doch die Mainzer gaben sich nicht geschlagen und kamen zurück. In der Schlussphase war es ein offener Schlagabtausch.
Köln startete sofort druckvoll und bekam bereits in der vierten Minute von Schiedsrichter Guido Winkmann den ersten Elfmeter dieser Saison zugesprochen - Moussa Niakhaté hatte Mark Uth unstrittig im Mainzer Strafraum zu Fall gebracht. Der gefoulte Uth trat selbst an und ließ Torwart Florian Müller mit einem strammen Schuss in die rechte Ecke keine Chance - das 1:0 für die Kölner.
Nur sieben Minuten später hatte Jean-Paul Boetius die große Chance zum Ausgleich, doch Toni Leistner konnte per Grätsche im letzten Moment den Ball entscheidend abfälschen, die folgende Ecke brachte für die Mainzer nichts ein.
In der 17. Minute spielte Ridle Baku einen fast folgenschweren Fehlpass auf Mark Uth und der Kölner lief auf das Mainzer Tor zu. Sein Pass auf den mitgeeilten Cordoba war jedoch zu schlampig gespielt, deshalb verpuffte diese große Möglichkeit. Nach rund einer halben Stunde parierte Timo Horn einen Schuss von Karim Onisiwo glänzend - der Kölner Verteidiger Sebastiaan Bornauw hatte die Kugel unfreiwillg abgefälscht und somit besonders gefährlich gemacht.
Insgesamt präsentierte sich der FC nach der Führung sehr passiv und die Mainzer bekamen in der Folge ein klares Übergewicht. Wenn die Kölner die Möglichkeit zum Konter hatten, scheiterten sie an eigenen Ungenauigkeiten und einer guten Absicherung des Gegners.
Kurz vor der Pause hatte Köln dennoch die Chance auf das 2:0, als der junge Jan Thielmann eine hervorragende Flanke auf Mark Uth abfeuerte, doch Ridle Baku setzte sich im Kopfballduell mit dem Kölner Stürmer durch und konnte den Ball klären. Nur Sekunden später verfehlte Florian Kainz das Mainzer Gehäuse mit einem schönen Schuss nur knapp - so ging es mit dem 1:0 für Köln in die Halbzeitpause.
Halbzeit in Köln. Nach dem frühen Rückstand hatte #Mainz05 mehr vom Spiel, ließ zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich aber liegen. Verloren ist die Partie aber noch nicht. Nach der Pause geht's weiter ... #KOEM05 pic.twitter.com/ly51OyjOos
— 1. FSV Mainz 05 (@1FSVMainz05) May 17, 2020
Zur zweiten Hälfte brachte der Kölner Trainer Markus Gisdol einen neuen Mann - Dominick Drexler ersetzte Jan Thielmann positionsgetreu. Die Mainzer hingegen sahen keinen Anlass, an der in der ersten Hälfte ordentlichen spielenden Aufstellung etwas zu verändern.
Eventuell hätten die Mainzer ebenfalls frisches Personal bringen sollen, denn nach 53 Minuten flankte der zur Pause gekommene Drexler klasse auf den zweiten Pfosten, wo Florian Kainz durchgelaufen war und wenig Mühe hatte, per Kopf zum 2:0 für die Kölner zu treffen.
Kurz danach rettete der Mainzer Schlussmann Florian Müller stark gegen einen Schuss von Ellyes Skhiri. Nach einer Stunde kam Mainz jedoch wieder in die Partie zurück. Robin Quaison hatte Ridle Baku exzellent im Kölner Strafraum freigespielt und der 22-Jährige gab den Ball scharf vor das Tor. Dort musste der kurz zuvor eingewechselte Taiwo Awoniyi nur noch den Fuß hinhalten - der Anschlusstreffer für die Mainzer.
TOOOOR! Joker Awoniyi sticht! Nur noch 1:2! #Mainz05 #KOEM05 pic.twitter.com/W2VMcOCxyK
— 1. FSV Mainz 05 (@1FSVMainz05) May 17, 2020
Nur zehn Minuten später erzielte Pierre Kunde nach einem Sololauf durch die Zentrale den Ausgleich. Kein Kölner schien sich für den Mainzer Mittelfeldspieler zuständig zu fühlen und so war die Partie wieder auf Anfang gestellt.
Die Kölner Fans konnten die Passivität der eigenen Abwehr beim Ausgleich nur sarkastisch kommentieren:
Wusste gar nicht das Zuschauen im Stadion doch erlaubt ist...
— Corvin K. (@CorvinKochan) May 17, 2020
In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit mehreren Möglichkeiten auf beiden Seiten. Köln und Mainz betrieben Werbung für die ansonsten oft sehr schläfrig wirkenden Geisterspiele. Beide Mannschaften spielten auf Sieg und legten ein ordentliches Tempo auf den Rasen - hüben wie drüben gab es die Chance auf den entscheidenden Treffer. Doch wollte dieser keiner der beiden Mannschaften gelingen und somit stand nach 94 Minuten das Unentschieden zu Buche.