Kohfeldt über Nicht-Berücksichtigung von Sahin und Eggestein: "Hatte mit Leistungen zu tun"

Werder-Trainer Kohfeldt (l.) nominierte Sahin (r.) nicht für den Kader
Werder-Trainer Kohfeldt (l.) nominierte Sahin (r.) nicht für den Kader / TF-Images/Getty Images
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Werder Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt erklärte auf der Pressekonferenz die Ausbootung seiner Stars Nuri Sahin und Johannes Eggestein. Für beide stellt sie der Tiefpunkt der Saison dar. Dennoch sind sie nicht weg vom Fenster. Sahin könnte sogar gegen Gladbach schon wieder eine besondere Rolle spielen.

Er gewann mit Real Madrid und Borussia Dortmund die Meisterschaft, holte mit den Schwarz-Gelben sowie Feyenoord Rotterdam den Pokal und spielte an der Anfield Road für den FC Liverpool. Für Werder Bremen ist Nuri Sahin aber plötzlich zu schlecht und spielt im Abstiegskampf keine Rolle mehr.

Ausgerechnet der erfahrene Deutsch-Türke und dessen Teamkollege sowie Perspektivspieler Johannes Eggestein wurden für das Schicksalsspiel in Freiburg (0:1) sogar aussortiert. Cheftrainer Florian Kohfeldt nahm stattdessen 20 andere Spieler mit.

Kohfeldt erklärt die Nicht-Nominierung

Dass die Entscheidung aus rein sportlichen und taktischen Gründen fiel, war dem Bremer Übungsleiter dabei wichtig zu betonen. "Jeder kennt meine menschliche Wertschätzung für beide Spieler. Das hatte mit Leistungen zu tun und mit der Kaderzusammensetzung", stellte Kohfeldt auf der Pressekonferenz am Montagmorgen klar.

Erstmalig in dieser Saison hat Werders Trainer gewissermaßen ein Luxusproblem. Die Verletztenliste hat sich während der Zwangspause dezimiert, sodass Kohfeldt ausreichend Spieler in den Kader berufen kann. Sahin und 'Jojo' scheinen während der Trainingseinheiten nicht die zuletzt geforderten 101 Prozent gegeben zu haben. Obendrein setzt der Übungsleiter seine Ankündigung, in dieser prekären Situation nicht auf persönliche Umstände zu achten, knallhart und richtigerweise um.

""Es war das zweite Spiel in der Saison, in dem ich jemanden aus dem Kader nehmen konnte, weil mir genügend Spieler zur Verfügung standen.""

Florian Kohfeldt

Ausbootung als Tiefpunkt der Saison

Tatsächlich pflegt Kohfeldt zu beiden Spielern ein inniges Verhältnis. Davon können sich Sahin und Eggestein in dieser Situation aber nichts kaufen. Die Ausbootung stellt für beide den Tiefpunkt der Saison dar. Besonders für Sahin, dessen Vertrag im Sommer ausläuft und wohl nicht verlängert wird. Der 31-jährige Mittelfeldstratege möchte sich eigentlich für zukünftige Auftritte beweisen, saß zuletzt aber fünf Mal auf der Bank und bekam nun einen ordentlichen Nackenschlag.

Die Eggestein-Brüder in action
Die Eggestein-Brüder in action / TF-Images/Getty Images

Auch für Eggestein war die Situation merkwürdig. Während sein älterer Bruder Maximilian in Freiburg auf dem Platz stand, musste Johannes die Partie von der Couch aus beobachten. "Das darf Maxi nicht beeinflussen und hat ihn nicht beeinflusst", sagte Kohfeldt. "Dass er persönlich seinen Bruder gerne um sich hat, kann ich gut nachvollziehen. Aber wir spielen Profifußball."

Sahin rückt wieder in den Kader

Da Philipp Bargfrede aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre gegen Gladbach (Dienstagabend, 20.30 Uhr) fehlt und auch der Einsatz von Kevin Vogt, der in Freiburg bereits nach zehn Minuten einen Schlag auf die Hüfte bekam, wackelt, wird Sahin womöglich in den Kader zurückkehren. Sofern Vogt noch nicht für einen Startelf-Einsatz bereit ist, könnte Sahin als Sechser sogar von Beginn an ran.