Knockin' on heaven's door für RB Leipzig und Paris St. Germain!

Zwei Schritte fehlen sowohl RB als auch PSG, um diesen Pokal in die Höhe zu stemmen
Zwei Schritte fehlen sowohl RB als auch PSG, um diesen Pokal in die Höhe zu stemmen / VALERY HACHE/Getty Images
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Mit RB Leipzig und Paris St.Germain stehen sich heute (21.00 Uhr) zwei Klubs im Champions-League-Halbfinale gegenüber, denen noch nie der Einzug ins Endspiel der Königsklasse gelang. Es gibt also in jedem Fall ein Novum zu verzeichnen.

Wobei der Finaleinzug der Sachsen noch ein klein wenig bemerkenswerter wäre als der der Franzosen. Denn die, seit knapp einem Jahrzehnt gepimpt mit Abermillionen aus Katar, haben den Erfolg quasi mit Geld gekauft. Und zwar mit richtig viel Geld.

Mit Katar-Millionen in die Weltspitze

Wobei Erfolg auch ein relativer Begriff ist: Während PSG seit der endgültigen Übernahme durch die Qatar Sports Investment Group im Jahr 2012 auf nationaler Ebene quasi ein Monopol auf die heimische Meisterschaft hat (nur die AS Monaco konnte im Jahr 2017 die Erfolgsserie der Pariser durchbrechen), musste der Klub auf europäischer Ebene mehr als einmal teures Lehrgeld zahlen. Die Niederlagen gegen den FC Barcelona 2017 oder Manchester United im vergangenen Jahr hallen immer noch nach im Klub. Umso wichtiger wäre es für Thomas Tuchel und seine Mannen, diese Enttäuschungen endlich hinter sich zu lassen und erstmals das Finale der Champions League zu erreichen. Nach Möglichkeit sollte das dann auch noch gewonnen werden.

Elf Jahre immer nur bergauf

Doch zuvor wartet der aufstrebende, 2009 gegründete RB Leipzig. Die wurden mit Geldern des Energy-Drink-Herstellers Red Bull aus Österreich zu dem, was sie heute sind. Doch so energiegeladen der Weg dieses Klubs in seinen bisherigen elf Jahren auch anmutet - schwindelerregende Transfers im hohen zweistelligen und bisweilen dreistelligen Millionenbereich (wie beim heutigen Gegner) gab es unter der Ägide des Brausefabrikanten nicht. Wie sehr das Konzept der Sachsen auf Nachhaltigkeit und die Politik der etwas kleineren Schritte ausgelegt ist, zeigt der Umstand, dass im heutigen Kader der Ostdeutschen immer noch sieben (!) Spieler stehen, die noch zu Zweitligazeiten ihre Stiefel für den Klub schnürten. Der Däne Yussuf Poulsen (seit 2013 in Leipzig) kann sogar noch von Drittliga-Erfahrungen mit den Roten Bullen erzählen.

Zwei Klubs, die man also nicht zu den klassischen Traditionsvereinen zählen kann, streiten sich heute um den Einzug in das Finale des wichtigsten Vereinspokals der Welt. Oder anders formuliert: beide stehen heute vor ihrem ganz speziellen Knocking on heavens door!