Kapitänsfrage auf Schalke: Weshalb Reis nur ungerne auf Fährmann setzt
Von Yannik Möller
Zur neuen Saison kommt beim FC Schalke wieder die Kapitänsfrage auf. So gibt es zwar mehrere potenzielle Kandidaten, doch keinen richtigen Favoriten. Auch weil Thomas Reis nur ungerne auf Ralf Fährmann setzen würde.
In den letzten zwei Jahren war Danny Latza der Kapitän bei Schalke 04. Daran änderte Frank Kramer auch im Hinblick auf die nun abgelaufene Saison nichts, obwohl absehbar war, dass der Mittelfeldspieler keine Stammspieler-Rolle einnehmen würde. Die Sorge vor internen Querelen war größer als der Mut, ein notwendiges Zeichen zu setzen.
Nun stellt sich die Kapitänsfrage bei den Knappen erneut. Das Problem ist gleich geblieben, trotz des erneuten Abstiegs: Latza wird wohl kaum regelmäßig in der Startelf stehen.
Schalke ohne Favoriten: Jeder Kandidat hätte einen Nachteil
Das ist der Bild zufolge auch der Grund, weshalb Latza die Binde unter Thomas Reis zur neuen Saison höchstwahrscheinlich nicht behalten wird. Dominick Drexler etwa gilt aus den gleichen Gründen nicht als ernstzunehmender Kandidat: Die beiden werden einerseits als zu verletzungsanfällig eingestuft, während sie andererseits wohl nicht als klare Stammspieler gelten werden.
Das übergeordnete Problem: Es tut sich kein potenzieller Nachfolger als klarer Favorit hervor.
Als solcher könnte eigentlich Ralf Fährmann angesehen werden. Er wird als Nummer eins mit am sichersten aufspielen, er gilt ohnehin als Führungsfigur und er hat auch bei den Fans einen großen Rückhalt. Doch liegt die Betonung auf dem Wörtchen 'eigentlich'.
Dem Bericht nach ist Reis kein Freund davon, einen Torwart zum Captain zu ernennen. Die Gründe liegen auf der Hand: Ein Torhüter erreicht nicht unbedingt jeden Mitspieler auf dem Platz, er ist schlichtweg zu weit weg. Auch vom Schiedsrichter, falls es mal notwendig sein sollte, ein paar Worte an den Unparteiischen zu richten.
Simon Terodde, der erste Ersatz von Latza in der abgelaufenen Rückrunde, wird wohl ebenfalls zu selten in der Startelf stehen. Immerhin wird Sebastian Polter als Stamm-Stürmer eingeplant.
So könnte es schlussendlich auf einen Überraschungs-Kapitän hinauslaufen. Womöglich Polter selbst? Wäre Cedric Brunner eine Alternative? Oder kommt es am Ende doch zu einer Zähneknirsch-Wahl, bei welcher der Team-Leader dann eher selten selbst auf dem Platz steht? Noch tut sich keine logische Wahl hervor.
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