Kampf gegen Kinderarmut: Marcus Rashford als soziales Vorbild im Fußball

Auf und abseits des Platzes ein klasse Kerl: Marcus Rashford (22) beeindruckt mit sozialem Engagement
Auf und abseits des Platzes ein klasse Kerl: Marcus Rashford (22) beeindruckt mit sozialem Engagement / Xavier Laine/Getty Images
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Starke Leistungen sowie zahlreiche Tore bugsieren Marcus Rashford mehr und mehr in das Rampenlicht sämtlicher Fußballfans. Dabei sorgt der Youngster von Manchester United seit geraumer Zeit vor allem abseits des Platzes für gehörig Aufsehen. Mit sozialem, proaktiven Engagement kämpft der liebevolle Kicker gegen die Kinderarmut in Großbritannien.

Als stinknormaler Junge in Manchesters Stadtteil Wythenshawe aufgewachsen, erinnert sich Rashford noch haargenau an seine ärmliche Kindheit: "Meine Mutter kaufte bei Poundworld ein, wo alles unter einem Pfund kostete. Da haben wir für eine Woche sieben Joghurts bekommen und konnten jeden Tag einen essen." Mittlerweile verdient Rashford satte 39.000 Euro pro Tag. Seine Wurzeln missachtet der bodenständige Kicker dabei keinesfalls.

Rashford im Kampf gegen Kinderarmut

Rashford ist deutlich mehr als nur Torjäger. Trotz aktuellem Höhenflug - einschließlich seines überragenden Hattricks gegen RB Leipzig - möchte der talentierte Angreifer nicht nur Tore schießen und Siege feiern. Dem englischen Nationalspieler geht es um etwas ganz Grundlegendes, das auch seine Kindheit prägte. Unter dem Hashtag #ENDCHILDFOODPOVERTY setzt er sich dafür ein, dass Kinder in Großbritannien kostenlose Mahlzeiten erhalten.

27 Minuten, drei Treffer: Marcus Rashford fungierte gegen RB Leipzig als absoluter Edeljoker der Engländer
27 Minuten, drei Treffer: Marcus Rashford fungierte gegen RB Leipzig als absoluter Edeljoker der Engländer / ANTHONY DEVLIN/Getty Images

Am Samstag wird der Jungspund gerade einmal 23 Jahre alt und mischt schon jetzt die englische Politik gehörig auf. Mit einem offenen Brief an die britische Regierung sorgte er bereits im Juni während des ersten Corona-Lockdowns dafür, dass arme Kinder insbesondere in der finanziell schwierigen Zeit der Pandemie auch in den Sommerferien ein kostenloses, warmes Mittagessen erhalten. Die Regierung zog mit und verteilte unzählige Essensgutscheine im Wert von 120 Millionen Pfund. Sein zweiter Hilferuf prallte jedoch ab. Man sei nicht für alles verantwortlich, insbesondere nicht für kostenloses Schulessen während der Ferien, argumentierte das Britische Unterhaus plötzlich.

Selbst ist der Mann: Rashford mit öffentlichem Hilfeaufruf

Somit nahm Rashford die Causa schnurstracks selbst in die Hand. Seine öffentlichen Netzwerke nutzte der liebreiche Kicker nicht etwa zur Selbstdarstellung in Designerklamotten vor dem Lamborghini oder der Luxusvilla, sondern für einen Aufruf an alle Akteure der Öffentlichkeit und Wirtschaft. Vom kleinen Tante Emma Laden über Restaurants bis zum großen Discounter und ganzen Gemeinden sowie Städten beteiligten sich sämtliche Einrichtungen, um bedürftigen Kindern kostenfreies Essen zu servieren.

Mit seiner anschließenden Petition "End child food poverty - no child should be going hungry" stieß Uniteds Angreifer auf massig Befürworter und überschritt die Marke von einer Million Unterstützern bereits nach knapp einer Woche. Zur Erinnerung: Ab 100.000 Befürwortern muss das englische Parlament über den geforderten Sachverhalt debattieren.

Marcus Rashford, der Ehrenmann des Fußballs

Rashford bleibt am Ball - auf und abseits des Platzes. Seine Meinung: Kein Kind solle abends hungrig ins Bett gehen. Und dafür setzt er sich proaktiv ein, liefert sich auf Twitter gar Wortgefechte mit Politikern und lässt diese gern alt aussehen. Für seinen Einsatz gegen Kinderarmut erhielt Rashford als jüngster Empfänger der Geschichte die Ehrendoktorwürde der Universität Manchester und wurde zudem kürzlich von Queen Elizabeth II. zum "Member of the Order of the British Empire" (MBE) ernannt. "Als junger dunkelhäutiger Mann aus Wythenshawe hätte ich nie gedacht, dass ich so etwas jemals erreichen würde. Dies ist ein ganz besonderer Moment für mich und meine Familie", so Rashford nach dieser Auszeichnung.

Doch das ist erst der Anfang! Rashford kämpft weiter - für seine stolze Mutter, für Manchester und für alle hilfsbedürftigen, hungrigen Kinder in England. Mit sieben Toren sowie zwei Assists in neun Spielen läuft es nebenbei auch auf dem Fußballfeld ziemlich gut. Wir sagen Chapeau und ziehen den Hut vor Englands Ehrenmann des Fußballs - Marcus Rashford.


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