Kahn nimmt Mannschaft in die Pflicht: "Inkonstanz ist unsere Konstanz"

Oliver Kahn
Oliver Kahn / Adam Pretty/GettyImages
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Zuletzt war es recht ruhig um Oliver Kahn, trotz der großen Unruhen beim FC Bayern. Nun nimmt der Vorstandsvorsitzende die Mannschaft in die Pflicht. Dazu offenbart er, dass auf Thomas Tuchel einiges an Arbeit wartet.

Die letzten Wochen beim FC Bayern waren höchst turbulent und unruhig - höchstens für Außenstehende könnte diese Zeit auch als unterhaltsam beschrieben werden. Spielerisch schwache Auftritte, für Enttäuschung und Frust sorgende Ergebnisse, Unruhen auf und neben dem Platz. Das ist nicht das Gesicht, das der Rekordmeister in der Öffentlichkeit abgeben will.

Umso überraschender war es, dass sich Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic so ruhig gezeigt haben. Thomas Tuchel etwa, der erst vor ein paar Wochen an der Säbener Straße angefangen und somit kaum einen Einfluss auf die letzten Enttäuschungen hat, hätte schon jetzt mehr öffentliche Unterstützung von den Verantwortlichen bekommen können.

Etwas verspätet, aber nicht weniger deutlich meldet sich nun Kahn in der Sportbild zu Wort. Seine Botschaft ist klar: Es liegt jetzt an der Mannschaft, sich wieder vernünftig zu präsentieren!

Kahn attestiert Mannschaft "zu wenig Wille, zu wenig Bereitschaft"

"Das Ausscheiden im Pokal, das 1:1 am Samstag gegen Hoffenheim - natürlich haben wir uns das anders vorgestellt", blickte er auf die letzten Spiele zurück. Die deutliche 0:3-Niederlage gegen Manchester City im Hinspiel des Viertelfinals der Champions League ist dabei noch gar nicht erwähnt.

Tuchel nimmt er dahingehend in Schutz und die Spieler in die Pflicht. "Wir haben über 20 Nationalspieler in unserem Kader, an der sportlichen Qualität liegt es sicher nicht", so das Fazit des Vorstandsvorsitzenden.

Stattdessen hat Kahn zuletzt fehlende Attribute ausgemacht, die dafür sorgen, dass weniger die Qualität auf dem Platz entscheidet, sondern mehr die Einstellung. Und dahingehend sprach er der Mannschaft so einiges ab: "Zuletzt war zu wenig Wille, zu wenig Bereitschaft zu erkennen. Inkonstanz ist unsere Konstanz, das kann nicht der Anspruch dieser Mannschaft sein."

Thomas Tuchel, Oliver Kahn
Kahn bei der Vorstellung von und mit Thomas Tuchel / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

"Jeder muss wissen, um was es in dieser entscheidenden Phase der Saison geht: zu zeigen, wer der FC Bayern ist", führte Kahn weiter aus. Ein klarer Appell an jeden einzelnen Spieler, das Trikot und den Verein wieder würdig zu vertreten. Nur mit einem solch veränderten Auftreten werde man gegen City überhaupt noch eine Chance haben, stellte er zudem klar.

Und dennoch wird sich in München nicht schlagartig alles ändern, nur weil das Team mit einer besseren Einstellung auf den Platz geht. Das weiß auch Kahn, der deshalb eine Menge Arbeit auf Tuchel zukommen sieht.


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Der 53-Jährige vielsagend aber ebenso zuversichtlich: "Die letzten Spiele haben gezeigt, dass es einige größere Stellschrauben gibt, an denen Thomas drehen muss. [...] Unter Thomas wird die Mannschaft wieder zu ihrer Form und Konstanz finden."


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