Kaderanalyse bei Mainz 05: Schmidt wählt scharfe Worte

Der sportliche Einbruch bei Mainz 05 wird auch kadertechnische Konsequenzen nach sich ziehen. Gerade die Defensive bereitet Boss Martin Schmidt Kopfschmerzen.

Lange gehörte Mainz 05 zu den besten Mannschaften in der Rückrundentabelle der Bundesliga, wodurch die Rheinhessen auch um die europäischen Plätze mitspielten. Spätestens nach der enttäuschenden 1:4-Niederlage vor eigenem Publikum gegen Abstiegskandidat VfB Stuttgart ist aber klar: Die internationalen Wettbewerbe werden auch in der kommenden Spielzeit ohne die Mainzer stattfinden.

Das Problem ist vor allem die schwache Defensive, die in den vergangenen vier Partien gegen Wolfsburg (0:3), Schalke (2:3), Frankfurt (0:3) und Stuttgart zu viele Gegentreffer zuließ. "Wir bekommen es aktuell einfach nicht hin so zu verteidigen, wie man es in der Bundesliga muss, um Spiele zu gewinnen", erklärt Sportdirektor Martin Schmidt (via Bild).

Mehr Kadertiefe benötigt: Wie stellt sich Mainz im Sommer auf?

Der Einbruch zum Saisonende, bei dem die Mainzer die vergangenen vier Partien allesamt (und meistens sehr klar) verloren, wird personelle Konsequenzen haben, wie Schmidt ankündigt: "Wir nehmen das mit in die Analyse. Es fließt die Frage ein, wie wir verteidigen. Und auch personell braucht es dann eventuell Anpassungen. Wir sehen, dass wir es lange gut machen, aber auf einmal nicht mehr. Da werden wir nicht blauäugig sein."

An der Kadertiefe soll definitiv gearbeitet werden. "Es ist gut möglich, dass wir manche Positionen wieder doppelt besetzen müssen. Vielleicht sind sich manche Spieler in der Rückrunde dann ohne Druck von hinten zu sicher geworden", so der 56-Jährige. Dabei könnten vor allem kostengünstige Neuzugänge helfen.

Unterm Strich ist Schmidt stolz auf eine "super Saison, egal, ob Platz acht oder neun". Nichtsdestotrotz müsse man "intern ins Detail gehen und auch Entscheidungen treffen, die vielleicht wehtun", kündigt der Ex-Trainer an.