Kabak-Sperre abgelaufen: Was für und was gegen eine Startelf-Rückkehr gegen Mainz spricht
Von Yannik Möller

Fünf Pflichtspiele durfte Ozan Kabak nach seiner Spuckattacke im Bremen-Spiel nicht für Schalke auflaufen, diese Sperre ist nun aber abgelaufen - am Wochenende wäre er somit wieder spielberechtigt. Ob er direkt wieder in die Startelf rücken wird, ist jedoch, aus mehreren Gründen, noch offen.
Nach seiner Spuckattacke auf Ludwig Augustinsson wurde Ozan Kabak für vier Pflichtspiele "wegen krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer versuchten Tätlichkeit gegen den Gegner" gesperrt, dazu kommt ein weiteres Spiel, das er wegen der Gelb-Roten Karte verpasste. Diese insgesamt fünf Spiele hat der Innenverteidiger nun ausgesessen: Am Samstag könnte er somit wieder für Schalke 04 auflaufen.
Gegen den Tabellenletzten Mainz 05 möchte und muss Königsblau einen Sieg einfahren, um die ewig anhaltende sportliche Talfahrt endlich zu beenden. Wie sich die Innenverteidigung in diesem so wichtigen Spiel zusammensetzen wird, also ob auch Kabak direkt in die Startelf zurückkehrt, ist eine wichtige Frage im Vorfeld.
S04-Trainer Manuel Baum hielt sich diesbezüglich bedeckt, als er nach dem 4:1-Sieg gegen den 1. FC Schweinfurt am Dienstag auf das Thema angesprochen wurde: "Wir haben einen Vorteil, dass wir - was die Position Innenverteidigung betrifft - überdurchschnittlich gut besetzt sind. Wir haben da fünf, sechs Spieler, die das richtig gut machen, heißt, man hat da als Trainer wirklich die Auswahl. Auf der anderen Seite wissen wir auch, was den Ozan betrifft, der hat jetzt lange nicht gespielt. Deswegen werde ich mir auch zu dieser Position nochmal intensiv Gedanken machen."
Baum macht sich "intensiv Gedanken" über Kabak-Rückkehr: Was für und was gegen Kabak spricht
Was Baum, der zusätzlich betonte, für die Mainz-Partie die bestmögliche Elf auf den Platz schicken zu wollen, also abwägt, sind die beiden großen Optionen: Zum einen weiß man um die unbestrittene Qualität, die Kabak auf den Platz bringen kann. Das hat er regelmäßig bewiesen, nicht umsonst gilt vor allem der FC Liverpool als sehr interessiert an seinen Diensten. Allerdings war er nun länger außen vor, während es seine Konkurrenten über die letzten Wochen immer wieder ein Stückchen besser gemacht haben und sich somit zumindest etwas Sicherheit haben erspielen können.
Natürlich wird diese knifflige Entscheidung auch davon beeinflusst, ob sich Baum für eine Dreier-/Fünferkette oder eine Viererkette entscheidet. Vieles spricht zwar für die zwei Innenverteidiger, so wie es auch im Pokal gegen Schweinfurt wieder der Fall war, doch nach mehreren Liga-Auftritten mit drei Innenverteidigern ist der erneute Wechsel keinesfalls ausgeschlossen.
Dennoch: Um wieder in die Startelf zu rücken, braucht Kabak doch spürbar mehr Argumente, als es für das Austauschen eines bisherigen Stammspielers in der Abwehrzentrale ist - schließlich muss er beweisen, dass er die bessere Wahl ist, als beispielsweise Matija Nastasic oder der am Dienstag teilweise unsicher wirkende Malick Thiaw, der mit seinen 19 Jahren aber noch nicht jedes Spiel souverän herunterspielen kann. Benjamin Stambouli spielte unter der Woche ebenfalls wieder eine größere Rolle, allerdings vor und nicht in der Abwehr selbst.
Davon abgesehen, dass die Trainingseinheiten zwischen Dienstag und dem Spiel am Samstag viel zu dieser Entscheidung beitragen werden, scheint es auf eine völlig offene Wahl für Baum zu werden. Kabak hat klare Zweikampf-Stärken, wäre für das Aufbauspiel mit seiner ruhigen und abgeklärten Art ein Gewinn. Andererseits hat er unter dem Coach in noch keinem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden - ob dieses vermeintliche Risiko in einer so bedeutsamen Begegnung im Hinblick auf die Qualitäten des 20-Jährigen ignoriert werden kann, das ist sehr schwer zu prognostizieren.