Zu viele junge Spieler: Badstuber kritisiert Kaderpolitik des VfB Stuttgart

Holger Badstuber stand vier Jahre lang in Stuttgart unter Vertrag
Holger Badstuber stand vier Jahre lang in Stuttgart unter Vertrag / Matthias Hangst/GettyImages
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Holger Badstuber kritisiert die Kaderzusammenstellung des VfB Stuttgart. In den Augen des Ex-Profis setzen die Schwaben zu sehr auf junge Spieler.


"Das Risiko, mit so vielen jungen Spielern und deren Unerfahrenheit in die Saison zu gehen, ist zu groß", schreibt Badstuber auf seinem persönlichen Blog badstuber28.de. "Zu einer funktionierenden Mannschaft gehört die richtige Mischung aus Jung und Alt. Stimmt diese kontinuierlich, kommt auch Stabilität. Da sollte der Weg hinführen."

Unter der Überschrift "Unruhe beim VfB: Die Alarmglocken schrillen" zeigt sich der 33-Jährige insgesamt besorgt über die aktuelle Situation der Schwaben. Nach seinem Abschied aus Stuttgart - Badstuber war von 2017 bis 2021 beim VfB aktiv - habe er sich "Ruhe und einen sicheren Platz in der Bundesliga" für den Traditionsklub gewünscht - bislang vergeblich.

Badstuber moniert die fehlende Stabilität im Verein und verweist unter anderem auf die ungewisse Zukunft von Sportdirektor Sven Mislintat. Die Unruhe in der Führungsetage gehe auch an der Mannschaft nicht spurlos vorüber, die sich ohnehin in einem Veränderungsprozess befinde.

"Fehlende Identität"

Momentan mangele es nicht nur an der nötigen Abwehrstärke und an einem Torjäger. Beim 0:5 in Dortmund habe er nicht den Eindruck gehabt, so Badstuber weiter, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt hätten. Für den VfB gehe es schon jetzt in jedem Spiel nur um den Klassenerhalt.

An den Entscheidungsträgern übt der Ex-Nationalspieler deutliche Kritik. Als jüngste Mannschaft der Liga sei fehlende Stabilität vorprogrammiert gewesen. Die Verantwortlichen seien dieses Risiko aber bewusst eingegangen.

Die Fokussierung auf junge Spieler habe dazu geführt, dass der VfB nun ein Durchgangsverein sei, den gerade die jüngere Generation lediglich als Sprungbrett nutze. "Die Folgen sind fehlende Identität und Identifikation mit diesem ehrwürdigen Traditionsverein", fasst Badstuber seine Überlegungen zusammen.


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