Nagelsmann reagiert auf Süles BVB-Wechsel

Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Julian Nagelsmann zeigt sich "traurig" über den Abgang von Niklas Süle, will aber bis Saisonende weiterhin auf den Verteidiger bauen.


Schon als bekannt wurde, dass Niklas Süle seinen auslaufenden Vertrag beim FC Bayern München nicht verlängern wird, hatte Julian Nagelsmann keinen Hehl daraus gemacht, dass er den Abgang des 26-Jährigen schade findet. Unter dem Flick-Nachfolger hatte Süle endlich wieder zur Topform gefunden und über weite Strecken überzeugt - von allen Bayern-Verteidigern absolvierte er in dieser Saison bislang die meisten Einsätze, wie auch der BVB spitzbübisch in seiner Transfermeldung anmerkte.

Nach der offiziellen Bekanntgabe, dass Süle zur neuen Saison ausgerechnet zum Rivalen wechseln wird, wurde Nagelsmann befragt, was er von der Entscheidung seines Schützlings halte.

"Ich bewerte das gar nicht, weil es nicht meine Entscheidung, nicht mein Leben ist. Das soll der Spieler für sich bewerten. Ich habe natürlich eine Meinung dazu, die ich für mein Leben treffen würde. Das betrifft aber nicht Niki, weil ich nicht weiß und nicht wissen muss, was seine Beweggründe sind. Ich bin natürlich traurig, weil ich ihn schon lange begleite und ich gerne mit ihm weitergearbeitet hätte", gab der 34-Jährige (via tz) bekannt.

Der Bayern-Coach versuchte, den Wechsel sportlich zu nehmen und erklärte, dass es zum Fußballgeschäft nunmal dazugehöre, "dass Spieler den Verein ablösefrei verlassen können".

Niklas Süle
Niklas Süle wechselt zum Bayern-Rivalen / Alexander Hassenstein/GettyImages

Gleichwohl forderte Nagelsmann von Süle, dass dieser bis zum letzten Spieltag alles für den FC Bayern München gebe. "Er gehört bis zum 30. Juni noch zum FC Bayern. Dafür bekommt er Geld. Ich erwarte, dass er alles reinwirft, dass er die Gier hat, dass er Titel holen will", erläuterte der Chefcoach.

Im Zuge des Süle-Transfers wurden natürlich auch zahlreiche Stimmen laut, die forderten, Süle bis Saisonende auf die Bank zu verfrachten. Stattdessen solle man lieber junge Spieler wie Dayot Upamecano oder Tanguy Nianzou fördern, die dem Verein langfristig erhalten bleiben und sich entwickeln sollen.

Nagelsmann gab zu, dass er solche Forderungen prinzipiell nachvollziehen könne, sagte aber auch: "Das macht nicht immer Sinn. Aus Trainersicht ist es wichtig, die sportliche Situation zu bewerten. Ich kann mir im Sommer nichts davon kaufen, wenn wir dann ohne Titel dastehen würden, dafür aber alle Spieler gespielt haben, die lange Verträge haben."

Der Bayern-Coach betonte lapidar, dass Spielerverträge auslaufen und man dies nicht immer verhindern könne. "Wir holen auch manchmal ablösefreie Spieler. Jetzt sind wir die Leidtragenden. Es gleicht sich immer wieder aus."


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