Joseph Scally in Gladbach eingetroffen - ein Jugendtrainer erinnert sich

Jonathan Scally ist bald eine Option für Marco Rose
Jonathan Scally ist bald eine Option für Marco Rose / Omar Rawlings/Getty Images
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Das neue Jahr bescherte der Borussia nicht nur den wichtigen Auswärtssieg in Bielefeld, auch einen lange angekündigten Neuzugang durften die Fohlen begrüßen. Joseph "Joe" Scally ist im Borussia-Park gelandet und könnte bald eine echte Alternative werden.

Bereits vor über einem Jahr wurde der Wechsel des US-Amerikaners vom New York City FC aus der nordamerikanischen MLS zur Borussia bekanntgegeben. Ob sich die Geduld auszahlen wird, kann der kürzlich 18 Jahre alt gewordene Rechtsverteidiger bald im Profi-Training beweisen.

Scally steigt kommende Woche ein - Teamplayer mit Ehrgeiz

Scally wird fortan mit der Nummer 29 auf dem Rücken für die Fohlen auflaufen, ob er eine echte Alternative für Dauerbrenner Stevie Lainer werden kann, darf er demnächst beweisen. "Er wird alle medizinischen Checks machen und dann die Chancen bekommen, sich bei den Profis zu zeigen", kündigte Trainer Marco Rose vor der Partie in Bielefeld an.

Der Neuzugang schließt eine echte Lücke im Kader, hatte man für die rechte defensive Außenbahn neben Lainer nur Notlösung Valentino Lazaro zur Verfügung, da sich der in der Innenverteidigung eingeplante Jordan Beyer und Talent Kaan Kurt nicht wirklich anbieten konnten.

Scally selbst freut sich auf das Abenteuer Bundesliga. "Als Kind träumt jeder davon, in Europa Fußball zu spielen - in einer der fünf Top-Ligen. In Deutschland spielen zu dürfen, ist ein großer Traum, ich könnte daher nicht glücklicher sein. Ich freue mich sehr, jetzt hier zu sein und diese neue Herausforderung anzunehmen", äußerte sich der Spieler gegenüber borussia.de.

Mit bereits 15 Jahren bekam er als zweitjüngster Spieler der MLS seinen ersten Profivertrag, mit 17 Jahren stand er in der Startelf des NYCFC - keiner vor ihm war jünger gewesen. Bei seinem nun ehemaligen Verein kam er allerdings in der abgelaufenen Saison eher selten zum Einsatz, dennoch verspricht man sich einiges von Scally.

Bereits als Elfjähriger wusste Scally zu überzeugen, damals allerdings noch in anderer Funktion. "Er wurde vom Stürmer zum offensiven Mittelfeldspieler, das war einfach die Position für ihn", erinnert sich Frank Schmidt, der den jungen Scally an der High School trainierte. (via frontrowsoccer.com).

"Diese Chance konnte keinem netteren Jungen, keiner besseren Person gegeben werden. Er hatte Deutschunterricht an der High School, ich hoffe, sein Humor und seine Art kommen in Deutschland rüber", so Schmidt weiter. Eine Anekdote aus der Vergangenheit sollte verdeutlichen, dass es sich bei Scally um einen absoluten Teamplayer und kommenden Führungsspieler handeln könnte.

"Ich bewerte meine Spieler von Kategorie eins bis 16, er war eine klare eins. Wenn es im Training darum ging, sich einen Partner für die Übungen zu wählen, wollen die Jungs in diesem Alter immer mit ihren besten Freunden zusammen sein. Scally war anders, er wählte immer Spieler der Kategorie 15 oder 16. Dabei wusste er, dass er sich auf das Niveau seines Partners einstellen musste und tat dies aus Überzeugung. Dabei ist er mitnichten ein Angeber, eher zeigte er damals schon Sensibilität und Reife." Zudem sei der bodenständige Junioren-Nationalspieler der USA extrem ehrgeizig.

"Egal ob im Training oder im Spiel - er hatte immer diesen Fokus in den Augen und dieses Lächeln auf den Lippen. Ich denke, der Schritt nach Deutschland kommt zum richtigen Zeitpunkt. In New York spielte er nicht viel, konnte aber mit Stars wie David Villa trainieren und sich rüsten. Wenn er weiterhin diese mentale Stärke an den Tag legt, wird er sich auch in der Bundesliga beweisen können. Er macht einfach auf dem Platz Dinge, die kein anderer macht."

Die Gladbacher Fans hätten sicher nichts dagegen, wenn Joe Scally sich in den kommenden Wochen gut einlebt und seine Qualitäten auch für die Borussia zum Tragen bringt.