Jesse Lingard trank Alkohol, um bei Man United "den Schmerz zu lindern"

Jesse Lingard
Jesse Lingard / Marc Atkins/GettyImages
facebooktwitterreddit

Jesse Lingard hat zugegeben, dass er sich dem Alkohol zugewandt hat, "um den Schmerz zu lindern", als seine Karriere bei Manchester United ins Stocken geraten war.


Lingard wechselte im vergangenen Sommer ablösefrei zu Nottingham Forest und unterschrieb im City Ground einen Einjahresvertrag, nachdem er zuvor 22 Jahre bei Manchester United unter Vertrag gestanden hatte.

Der 30-Jährige hatte zwischenzeitlich eine erfolgreiche Leihe bei West Ham United, bevor er 2021 zu Manchester United zurückkehren musste. Dort konnte er sich aber nicht in die Pläne des damaligen Trainers Ole Gunnar Solskjaer einfügen.

Lingard, der im FA-Cup-Finale 2016 den Siegtreffer erzielt hatte und damals vor einer großen Karriere stand, verriet, dass die Beschimpfungen der Fans und die Depressionen seiner Mutter dazu führten, dass er vor dem Schlafengehen zum Alkohol griff.

Lingard wollte Schmerz mit Alkohol lindern

"Ich habe vor dem Schlafengehen getrunken und einen Schlummertrunk genommen", sagte Lingard im Podcast The Diary Of A CEO. "Ich schaue jetzt zurück und denke: 'Warum habe ich das getan?' Aber ich brauchte etwas, um den Schmerz zu lindern und mich irgendwie zu beruhigen."

"Ich habe versucht zu vergessen, was passiert ist. Aber das macht es 10 Mal schlimmer", gestand der Spielmacher.

"Man wird so sehr beschimpft, und ich war schon genug niedergeschlagen - trotzdem muss man abliefern. Ich mache bereits Dinge durch, von denen du nichts weißt... Ich hatte das Gefühl, die ganze Welt lastet auf meinen Schultern."

Über die Depressionen seiner Mutter sprach Lingard weiter: "Die Depression war so schlimm, dass sie nicht mehr damit zurechtkam und sie musste weggehen und sich Hilfe holen. Aber als sie mich mit meiner kleinen Schwester, die damals elf Jahre alt war, und meinem kleinen Bruder, der 15 Jahre alt war, zurückließ, hatte ich auch noch mit meinen eigenen Problemen zu kämpfen."

"Ich war also nicht wirklich der große Bruder, den sie sich wünschten. Sie bekommen immer den lustigen, lachenden, quirligen Jesse, doch ich machte meine eigenen Dinge durch, also war ich auf Autopilot. Ich war geistig einfach nicht da."

Hilfe von Solskjaer

Lingard verriet, dass er schließlich mit Solskjaer über seine Probleme sprach, nachdem er nach dem FA-Cup-Sieg von United gegen Derby im März 2020 ein weiteres Mal von den Fans beschimpft worden war.

"So beschimpft zu werden, hat den Ausschlag gegeben. Ich wollte nicht mehr auf dem Platz stehen, ich wollte nicht mehr spielen. Ich wollte nicht mit dem Fußball aufhören, ich hätte nie aufgehört, aber ich brauchte eine Pause."

"Ich musste etwas Motivation finden, etwas Feuer in meinem Bauch, um wieder loszulegen, denn so konnte ich nicht weitermachen", sagte Lingard. "Wir blieben eng beieinander, aber allein schon, dass Ole sagte: 'Wie geht es deiner Mutter? Wie geht es ihr?' hat mir geholfen, die Leute wissen zu lassen, was ich durchmache."


Alles zu Manchester United bei 90min: