1,8 Millionen Euro Geldstrafe: Jerome Boateng wegen Körperverletzung verurteilt!

Jerome Boateng wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt
Jerome Boateng wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Jerome Boateng ist der vorsätzlichen Körperverletzung an seiner früheren Lebensgefährtin schuldig gesprochen worden. Der 33-Jährige wurde vom Amtsgericht München am Donnerstagabend zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,8 Millionen Euro verurteilt.


Die Verhandlung im Fall der Körperverletzung dauerte fast den kompletten Tag. Die Staatsanwaltschaft forderte laut Angaben des Bayerischen Rundfunks eine Bewährungsstrafe von 1,5 Jahren und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro.

Boateng soll seine Ex-Freundin bei einem Karibik-Urlaub 2018 attackiert haben. Staatsanwältin Stefanie Eckert beschrieb die Beziehung von Boateng und seiner Freundin im Prozess als "toxisch".

"Mit dem Daumen hat er mein Auge so gegriffen. Er hat an meinen Haaren gerissen, mir dann in den Kopf gebissen", erklärte Boatengs ehemalige Lebensgefährtin. Boateng habe sie zudem angespuckt und in die Nieren geboxt, berichtete sie weiter. Außerdem habe er eine Glaslaterne und eine Kühltasche mit voller Wucht auf sie geworfen. Dabei habe sie Schwellungen im Gesicht und ein Hämatom am Auge erlitten.

Boateng bestreitet die Vorwürfe im Prozess

Boateng bestritt die Vorwürfe weiter. Diese wurden allerdings von einer gemeinsamen Freundin bestätigt, die im Urlaub dabei war. Demnach habe der 33-Jährige angefangen, auf seine Partnerin einzuschlagen - "mit Fäusten".

Auslöser des Streits war offenbar ein Kartenspiel. Nachdem Boateng von seiner Ex-Freundin und der Begleiterin bezichtigt wurde, gemogelt zu haben, sei es eskaliert. Der ehemalige Bayern-Star erklärte, dass seine Partnerin aggressiv und beleidigend geworden sei und ihn an der Lippe verletzt habe. Nachdem sie anfing auf ihn einzuschlagen, habe er sie wegschieben wollen. Dabei sei sie gestürzt.

Laut Aussage von Boateng soll der Streit am nächsten Tag beigelegt gewesen sein. "Wir hatten uns ausgesprochen, vertragen, die Kinder waren glücklich, haben getanzt." Sie sei "bester Laune" gewesen, so der Ex-Nationalspieler.

Sachverständiger unterstützt Aussage von Boatengs Ex-Freundin

Entscheiden für den Prozessausgang war wohl die Aussage des Sachverständigen am Abend. Dieser unterstützte die Schilderungen von Boatengs Ex-Freundin: "Die Befunde, die hier dokumentiert wurden, lassen sich weitgehend übereinstimmend mit der Hergangsschilderung der Angeklagten in Einklang bringen", so der Mediziner.

Aktuell läuft auch noch ein Rechtsstreit um das Aufenthaltsbestimmungsrecht der gemeinsamen Töchter, der mit dem aktuellen Verfahren nicht im Zusammenhang steht.