Jahreshauptversammlung: Bayern-Bossen droht erneute Katar-Kritik
Von Daniel Holfelder
Auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern (Samstag, 18 Uhr, live via fcbayern.com) könnte es erneut zu hitzigen Debatten über die Zusammenarbeit mit dem Staat Katar kommen. Der Hauptkritiker des vergangenen Jahres Michael Ott will sich erneut zu Wort melden.
Nach Bild-Informationen plane Ott, dem Präsidium einen Fragenkatalog vorzulegen. Dabei werde es neben dem Katar-Sponsoring auch um andere kontroverse Themen wie die 50+1-Regelung gehen. Der Fragenkatalog solle Klarheit darüber schaffen, ob die Positionen des Präsidiums mit denen der Mitglieder im Einklang stehen.
Die Bild spekuliert, dass einige Katar-Kritiker den Bossen einen Denkzettel verpassen könnten, sofern deren Antworten nicht zur Zufriedenheit der Anhänger ausfallen. Sowohl Präsident Herbert Hainer als auch seine beiden Vizepräsidenten Prof. Dr. Dieter Mayer und Walter Mennekes stellen sich am Samstag zur Wiederwahl. Gegenkandidaten gibt es nicht.
Katar-Sponsoring beenden oder nicht?
Auf der letzten Mitgliederversammlung hatte die Katar-Thematik zu großer Unruhe geführt. Ott hatte einen Antrag einbringen wollen, auf dessen Grundlage die Mitglieder über das Katar-Sponsoring hätten abstimmen können. Der Antrag war jedoch ebenso wie verschiedene Wortbeiträge der Fans nicht zugelassen worden, woraufhin die Entscheidungsträger um Oliver Kahn und Herbert Hainer ausgebuht worden waren. Uli Hoeneß hatte im Anschluss von der "schlimmsten Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe" gesprochen.
Um ähnlichen Tumulten vorzubeugen, haben die Münchner im Vorfeld der diesjährigen Jahreshauptversammlung bereits einen anderen Fragenkatalog der Mitglieder ausführlich auf ihrer Homepage beantwortet. Erarbeitet hatte die Fragen die von Hainer ins Leben gerufene Austauschgruppe "Katar".
Ungeachtet aller Kataloge und vorab formulierten Antworten lautet die Gretchenfrage jedoch, ob die Bayern den 2023 auslaufenden Sponsoring-Vertrag mit der staatlichen Fluggesellschaft Qatar Airways beenden oder nicht. Uli Hoeneß hatte sich zuletzt im BR für eine Fortführung der Zusammenarbeit stark gemacht. Viele Fans lehnen eine Kooperation aufgrund der prekären Menschenrechtslage im Wüstenstaat ab.