Duell der heißblütigen Torjäger im Wanda Metropolitano!
Von Guido Müller
Als wäre die Konstellation der Champions League-Gruppe B nicht schon Reklame genug, treffen im Wanda Metropolitano heute Abend (21.00 Uhr) auch noch zwei der besten Stürmer der vergangenen Jahre aufeinander.
Nur eines ist in dieser Gruppe B schon sicher: Den FC Liverpool kann keiner mehr einholen. Mit sieben Punkten Vorsprung vor den letzten beiden Spielen könnten sich die Reds sogar zwei Niederlagen leisten - und wären immer noch Gruppensieger.
Doch dahinter ist es spitz auf Knopf: Selbst das momentane Schlusslicht AC Mailand kann sich durch zwei Siege noch ins Achtelfinale der Königsklasse hieven, hängt dabei aber auch von den anderen Ergebnissen ab.
Helfen würden den Rossoneri dabei natürlich die Tore eines Zlatan Ibrahimovic. Mit 40 Lenzen scheint der Schwede gerade mal wieder in seinem, ja wievielten Frühling eigentlich? zu stecken. Fünf Treffer (nebst zweier Assists) in sieben Serie A-Spielen beweisen, dass er auch mit der "4" vorneweg immer noch weiß, wo das Tor steht.
Am Sonntag traf er bei der 3:4-Niederlage der Lombarden in Florenz gleich zweimal. Nur in der diesjährigen Champions League-Edition steht beim Schweden noch die Null.
Immerhin einen Treffer in der Königsklasse hat sein heutiger Rivale schon erzielt. Aber für Suárez'sche Maßstäbe kann das natürlich nicht befriedigen.
Suárez hat die Nase vorn
Das heutige Aufeinandertreffen der beiden Heißsporne ist übrigens erst das vierte dieser Art. In der Saison 2010/11 trafen sich beide beim Spiel Ajax Amsterdam - AC Mailand, das 1:1 endete. Das Tor der Italiener besorgte - na klar, Ibrahimovic, während Suárez immerhin die Vorarbeit für El Hamdaoui leisten konnte.
Vier Jahre später, beide hatten mittlerweile ihren Klub gewechselt, standen sich die zwei beim Gruppenspiel zwischen dem FC Barcelona und Paris St. Germain erneut gegenüber. Barça gewann mit 3:1 - und sowohl Ibra (zur zwischenzeitlichen Führung der Gäste) als auch der Pistolero trafen für ihre Mannschaft.
In derselben Spielzeit gab es im Viertelfinale eine Neuauflage dieses Spiels, die die Katalanen mit 2:0 gewannen. Diesmal blieben die Top-Stürmer jedoch beide torlos.
Die Bilanz der direkten Duelle geht also bislang klar an Luis Suárez. Doch wer Ibra kennt, weiß, dass er dies nicht auf sich sitzen lassen wird.
Fliegen heute die Fetzen?
Doch neben solch rein fußballerischen Aspekten darf man auch darauf gespannt sein, ob und wie beide Heißsporne ihre jeweiligen Nerven im Zaum halten können.
Denn trotz ihres fortgeschrittenen Alters (Suárez, 34, Ibra, 40 Jahre) brennen beiden bisweilen immer noch die Sicherungen durch.
So sorgte der Schwede kürzlich beim WM-Qualifikationsspiel in Spanien mit einem rüden Foul gegen Azpilicueta für Aufsehen. Mehr als durch das Foul an sich, durch seine anschließende Äußerung, "es immer wieder" tun zu wollen. Weil er eben so sei.
Länger her sind da schon die letzten großen Verfehlungen des Uruguayers im Trikot von Atlético Madrid. Doch der kann sich nach seinem Vampir-Biss gegen Chiellini bei der WM 2010 in Südafrika (nicht dem ersten dieser Art!) eigentlich auch gar nichts mehr leisten.
Die Lunte ist heute Abend ab 21.00 Uhr wieder für beide gezündet...