Hyballa wehrt sich gegen Mobbing-Vorwürfe
- Hyballa bei NAC Breda entlassen
- Deutscher Coach soll Spieler gemobbt haben
- Hyballa reagiert auf die Vorwürfe
Von Daniel Holfelder
Peter Hyballa ist nicht mehr Trainer von NAC Breda. Der Deutsche wurde am Mittwoch von seinen Aufgaben entbunden. Kurz darauf kamen Mobbing-Vorwürfe gegen den Coach auf. Dagegen wehrt sich Hyballa nun.
"Die Vorwürfe sind aus dem Zusammenhang gerissen und werden bewusst falsch dargestellt", erklärte der 47-Jährige gegenüber Bild. Niederländische Medien hatten berichtet, dass Hyballa seine Spieler teilweise massiv gemobbt und Trainingsgruppen basierend auf Aussehen und Charakter zusammengestellt habe. Spieler, die in den Augen Hyballas zu dick gewesen sein sollen, habe er in eine Trainingsgruppe namens "Speckis" eingeteilt.
"Es gab im Sommer im Trainingslager zum Spaß eine spielerische Einteilung in Gruppen", so Hyballa. Eine dieser Gruppen habe tatsächlich "Speckis" geheißen, erläuterte er. Die Gruppe sei aber nicht nach frischen Waage-Ergebnissen zusammengestellt worden. "Da hieß eine andere Zusammenstellung unter anderem 'Die Gangster'. Die waren auch nicht kriminell. Und eine andere Gruppe hieß 'Die Schwiegersöhne'. Da haben wir auch vorher nicht den Stammbaum kontrolliert."
Soweit er sich erinnere, so Hyballa, fand die Gruppeneinteilung im entspannten Umfeld am Rande des Trainingslagers Ende Juli statt. "Was daraus jetzt von einigen Personen gemacht wird, ist nicht korrekt", betonte er.
Schon einmal Mobbingvorwürfe gegen Hyballa
Bredas Technischer Direktor Peter Maas hatte Hyballas Entlassung wie folgt begründet: "Wir haben das Team und den Staff im Sommer verstärkt, um weiter zu wachsen. Doch leider war die Weiterentwicklung nicht erfolgreich, weil die Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und seinem Arbeitsumfeld unzureichend war." Hyballa hatte den niederländischen Zweitligisten erst im Januar übernommen, nachdem er bereits vor drei Jahren als Trainer in Breda tätig gewesen war.
Schon während seiner Zeit in Dänemark beim Esbjerg fB hatte es schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Jugendtrainer von Borussia Dortmund gegeben. Seinerzeit wandten sich 21 Spieler in einem offenen Brief gegen Hyballa und warfen ihm massive zwischenmenschliche Defizite vor.
Trotz des unschönen Endes wünscht er seinem alten Klub alles Gute. "Ich habe in Breda guten Zuspruch von den Fans bekommen. Die haben eine ehrliche und offene Arbeit zu schätzen gewusst", sagte er zum Abschied. "Daher tut es mir für die Fans auch leid, dass die Situation sich so entwickelt hat. Für den Verein und die Spieler hoffe ich, dass sie in den kommenden Wochen in die Spur finden."