HSV zum dritten Mal in Folge mit Rekordmarke

Auch dieser Kopfball von Kinsombi ging am Fortuna-Tor vorbei
Auch dieser Kopfball von Kinsombi ging am Fortuna-Tor vorbei / Lars Baron/Getty Images
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Drei Spiele, drei Rekorde. Die Spieler des Hamburger SV scheinen sich in letzter Zeit vorgenommen zu haben, bei jedem ihrer Auftritte in historische Dimensionen vorzustoßen.

1) Höchster Zweitliga-Sieg

Es begann mit einem 5:0 gegen den VfL Osnabrück vor neun Tagen. Nie zuvor konnte der HSV in seiner (noch kurzen) Zweitliga-Historie höher gewinnen.

Zwar gelang ihm in der vergangenen Spielzeit schon einmal ein 6:2 (gegen den VfB Stuttgart), und somit noch ein Tor mehr als letzte Woche gegen die Lila-Weißen, doch bezüglich der Tor-Differenz (die die Höhe eines Sieges letztlich ausmacht) ist der Kantersieg gegen die Schwaben natürlich hinter dem 5:0 gegen den VfL einzureihen.

2) Erstmals einen 0:2-Rückstand gedreht

Dem höchsten Zweitliga-Sieg der Vereinsgeschichte folgte fünf Tage später in Braunschweig ein weiteres Novum: Nämlich ein Spiel nach 0:2-Rückstand noch komplett gedreht und in einen Sieg verwandelt zu haben. Das war dem HSV im Unterhaus bis dahin ebenfalls noch nie gelungen.

Der letzte einschlägige Fall datiert aus dem Jahr 2008, als man im heimischen Volksparkstadion (damals HSH Nordbank Arena) eine frühe 2:0-Führung der Gäste aus Leverkusen in ein finales 3:2 umwandeln konnte.

3) Erstmals in Liga 2 ohne Torschuss auf den gegnerischen Kasten

Und gestern nun der dritte Rekord in Folge - wenngleich einer der Sorte, die man eigentlich nicht braucht.

Nach etwas mehr als 90 Minuten Spieldauer in der Düsseldorfer Merkur Spiel Arena wies die Torschussbilanz der Hanseaten acht Versuche auf.

Doch kein einziger davon war auf den Kasten der Düsseldorfer gegangen. Nicht mit einbezogen sind dabei all die Torschüsse (ob per Fuß oder per Kopf), denen die Anerkennung (im Erfolgsfall) aufgrund eines Regelverstoßes verwehrt wurde (oder worden wäre).

Der einzigen Kastenmeier-Parade ging eine Abseitsstellung Teroddes voraus

Ich denke in diesem Zusammenhang an den Kopfball von Simon Terodde Mitte der zweiten Halbzeit, den Fortuna-Keeper Kastenmeier mit einem fantastischen Reflex parieren konnte. Die anschließenden Zeitlupen entlarvten jedoch eine minimale Abseitsposition des HSV-Torjägers.

Der HSV hat also ein Spiel hingelegt, in dem der gegnerische Torwart nicht ein einziges Mal eingreifen musste, um ein Tor zu verhindern. Was wiederum für die Theorie spricht, dass ein Fußballspiel nicht immer nur aufgrund der statistischen Daten zu interpretieren (und verstehen) ist.

Denn der gestrige Auftritt der Hamburger war über weite Strecken annehmbar. Nicht überragend zwar, aber auch nicht schlecht. Genau so wie sie selber zu keiner einzigen klaren Torchance kamen, ließen sie im Gegenzug auch (fast) nichts zu.

Von den drei Düsseldorfer Chancen nach Standards, die man in diesem Zusammenhang nennen kann (Karaman kurz vor der Pause, Hoffmann kurz danach und Krajnc in den Schlusssekunden), zwang nur der Kopfball des Letztgenannten HSV-Keeper Ulreich zu einer Rettungstat.

Die war dann allerdings auch sensationell und verhinderte den durchaus möglichen (aber unverdienten) lucky punch für die Hausherren.

Das letzte Mal übrigens, dass der HSV über die Dauer eines kompletten Spiels keinen Schuss auf das gegnerische Gehäuse abgab, war im März 2018. Doch war der Gegner beim damaligen 0:6 kein Geringerer als der FC Bayern München.