Noch ein HSVer fürs Kleeblatt: Dudziak vor Wechsel nach Fürth

Steht vor einem Wechsel in die Bundesliga: Jeremy Dudziak
Steht vor einem Wechsel in die Bundesliga: Jeremy Dudziak / Lars Baron/Getty Images
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Nach nur zwei Jahren im Volkspark verlässt der gebürtige Hamburger Jeremy Dudziak den Hamburger SV schon wieder - und schließt sich aller Voraussicht nach der SpVgg Greuther Fürth an.


Wirklich überraschen konnte ein Abgang des Deutsch-Tunesiers in diesem Sommer die Beobachter des Traditionsklubs nicht wirklich. Zu viel Porzellan war in den letzten Monaten zerschlagen wurden. Doch auf den neuen Arbeitgeber des 25-Jährigen hätten wohl nur wenige getippt.

Dudziak beim HSV: Großes Potential zu selten abgerufen

Denn der bisweilen so elegant wirkende, wie andererseits auch manchmal lethargisch daherkommende Mittelfeldspieler schließt sich, einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge, dem diesjährigen Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth an.

Da waren noch vor Jahresfrist, nach dem ersten großen Frust, den sich Dudziak und der HSV ob des Nicht-Aufstiegs teilten, ganz andere Kaliber an ihm dran.

Der VfL Wolfsburg, dieses Jahr immerhin in der Champions League vertreten, bekundete jedenfalls über Wochen hinweg sein Interesse an dem filigranen Techniker.

Nach einem Gespräch mit dem nach dem zweiten Nichtaufstieg in Folge als neuem Cheftrainer der Hamburger installierten Daniel Thioune blieb Dudziak jedoch in Hamburg.

Daniel Thioune
Sah in Dudziak einen Schlüsselspieler: Daniel Thioune / Pool/Getty Images

Unter dem neuen Coach konnte Dudziak zwar eine von den nackten Zahlen her bessere Spielzeit als noch unter Thioune-Vorgänger Dieter Hecking vorweisen (10 direkte Torbeteiligungen in 27 Punktspielen gegenüber den fünf Scorerpunkten aus 28 Liga-Einsätzen ein Jahr zuvor), sich dennoch nie das Prädikat des Unantastbaren umhängen.

Dafür waren seine Leistungen, bisweilen auch in einem und demselben Spiel, viel zu inkonstant. Eine gewisse angeborene Lockerheit (oder Lässigkeit), gegen die an sich ja gar nichts einzuwenden ist, wird dann von einer ob der dürftigen Resultate erbosten Anhängerschaft schnell als Desinteresse gewertet.

Und tatsächlich schaffte es Dudziak in der vergangenen Spielzeit, trotz statistischer Bestwerte seiner HSV-Zeit, fast alle Sympathien und jeglichen Kredit bei vielen Fans zu verspielen.

Suspendierung durch Hrubesch war der Anfang vom Ende von Dudziak beim HSV

Als dann Interims-Coach (und Klub-Ikone!) Horst Hrubesch während seiner mission impossible Dudziak quasi als faulen Apfel im Korb brandmarkte und wegen Disziplinlosigkeiten vom Training suspendierte, waren die Weichen für eine Trennung endgültig gestellt.

Horst Hrubesch
Wies disziplinlosen Dudziak in seine Schranken: Horst Hrubesch / Cathrin Mueller/Getty Images

Leider haben sowohl der Spieler als auch der HSV in dieser ganzen Geschichte wertvolle Zeit verloren. Denn ein Jahr nach den Avancen der VW-Städter ist nicht nur der Marktwert Dudziaks erheblich gesunken, sondern auch das Interesse der Niedersachsen an ihm nahezu gänzlich erkaltet.

Für den "Aufstieg in die Bundesliga" hat es für Dudziak am Ende aber doch noch gereicht. Zwar nicht mit dem HSV, dafür aber mit Gideon Jung und Adrian Fein - also zwei Ex-Kollegen aus Hamburger Zeit.

Überhaupt entwickelt sich das Kleeblatt immer mehr zu einer Art Auffangbecken ehemaliger HSV-Spieler. Denn neben den drei genannten Spielern, steht mit Julian Green noch eine vierte Ex-Rothose im diesjährigen Kader der Rothosen.

Der HSV wiederum kassiert, wenn schon nicht die im letzten Jahr noch qua Ausstiegsklausel möglichen zwei Millionen Euro, wenigstens noch einen hohen sechsstelligen Betrag.

Im Gespräch ist ein Betrag zwischen 700.000 und 800.000 Euro. Angesichts einer nur einjährigen Restlaufzeit seines Hamburger Vertrages sicherlich das Maximum, das die sportliche Führung um Jonas Boldt in dieser Personalie rausholen konnte.