HSV-Boss Marcell Jansen: "Jonas Boldt und Michael Mutzel haben einen guten Job gemacht!"

Ist mit der Entwicklung "seines" HSV zufrieden: Marcell Jansen
Ist mit der Entwicklung "seines" HSV zufrieden: Marcell Jansen / TF-Images/Getty Images
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Zwei Ligaspiele, zwei Siege: Der Hamburger SV hat mit dem gelungenen Auftakt in die Punktspiel-Saison den peinlichen Pokal-Auftritt von Dresden (fast) vergessen gemacht. Auch Aufsichtsrats-Boss (und Präsident des Gesamtvereins) Marcell Jansen ist angetan von dem Start. Vor allem Stürmer Simon Terodde begeistert den früheren Nationalspieler.

"Teroddes Einstellung ist top", sagt Jansen gegenüber der Bild-Zeitung. "Wie er in Paderborn ein paar Minuten vor dem Abpfiff im Vollsprint in den eigenen Strafraum zurückläuft, um dort auszuhelfen, das ist schon vorbildlich. Das registrieren auch die jungen Spieler." Ein Stürmer, der knipst und nach hinten arbeitet, und eine Mannschaft, die gewinnt - momentan scheint es zu laufen bei den Rothosen.

"Haben Charaktere dazubekommen, die Bock auf die Aufgabe haben!"

Auch ein Verdienst der umsichtigen Transferaktivitäten von Jonas Boldt und Co. "Mit dem Saisonstart und dem Kader bin ich sehr zufrieden", kommentiert Jansen die aktuelle Lage. "Wir haben vernünftige und wirtschaftlich gesunde Transfers gemacht. Und Charaktere dazubekommen, die Bock auf die Aufgabe haben. Jonas Boldt und Michael Mutzel haben einen guten Job gemacht. Sie haben die Säulen verpflichtet, die man braucht. Aber – wir haben in Zeiten von Corona keine wilden Sachen gemacht. Einige Transfers waren nur zu realisieren, weil die Spieler zunächst die Situation bei ihrem Ex-Verein geklärt haben. Sonst wären die Sachen für uns nicht machbar gewesen."

Auch ihre Ex-Klubs halfen bei den Deals mit: Sven Ulreich und Simon Terodde auf dem HSV-Trainingsgelände
Auch ihre Ex-Klubs halfen bei den Deals mit: Sven Ulreich und Simon Terodde auf dem HSV-Trainingsgelände / Cathrin Mueller/Getty Images

Tatsächlich verließen Spieler wie Simon Terodde, Toni Leistner oder jüngst Sven Ulreich ihre bisherigen Arbeitgeber, nachdem sie jeweils üppige Abfindungen ausgezahlt bekommen hatten. So konnte das deutlich niedrigere Gehaltsniveau beim HSV einigermaßen kompensiert werden. Eine automatische Favoritenrolle für sein Team will Jansen aus dem Ist-Zustand aber nicht zwingend ableiten. "Wenn man zum Auftakt zwei Spiele gewinnt, ist das ein gutes Zeichen. Aber die Saison ist noch sehr lang und der Favoritenkreis ist deutlich größer: Düsseldorf, Hannover, Kiel, auch Nürnberg und Paderborn werden die oberen Ränge im Visier haben."

Doch nicht nur auf rein sportlicher Ebene zieht Jansen Anfang Oktober 2020 ein positives Zwischenfazit. Auch die am Ende erfolgreich abgeschlossene Suche nach einem Trikotsponsor (Orthomol) sowie die Kooperation mit dem Universitätskrankenhaus Eppendorf und dem Elektronik-Riesen Philips beim Bau des Gesundheitszentrums Athleticum am Volkspark, der Pachtvertrag mit der Stadt Hamburg bezüglich des Stadiongrundstücks oder die im Raum stehende strategische Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom sind weitere kleine Fixpunkte auf dem Weg zur Konsolidierung des Klubs.

"Ich nehme Teamarbeit wahr!"

Nur die noch immer andauernde Suche nach einem Sponsor für den Stadion-Namen gießt bei der Bestandsaufnahme ein wenig Wasser in den Wein. Immerhin zahlte Investor Klaus-Michael Kühne bis Juli dieses Jahres noch jährlich vier Millionen Euro. Geld, das dem Klub nach Kühnes einstweiligem Rückzug nun fehlt. Dennoch scheint der Verein insgesamt auf einem richtigen Weg zu sein. "Unser Vorstand und die Führungsriege darunter haben auch außerhalb des Sportlichen sehr gute Arbeit geleistet und wertvolle Entwicklungsschritte gemacht. Ich nehme Teamarbeit wahr und viel interne Kommunikation, die mich sehr freut."