Hoeneß-Vorstellung bei Hoffenheim: Bodenständigkeit und Demut statt Bayern-Gen

Hoeneß will keine Bayern-Mentalität nach Sinsheim tragen
Hoeneß will keine Bayern-Mentalität nach Sinsheim tragen / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Die TSG Hoffenheim stellte kürzlich ihren neuen Trainer Sebastian Hoeneß offiziell vor. Die ersten öffentlich getätigten Aussagen des ehemaligen Bayern-Coaches weisen darauf hin, dass sich der 38-Jährige in der "Provinz" gut zurechtfinden wird.

Der Nachfolger des gescheiterten Alfred Schreuder gab sich auf der abgehaltenen Pressekonferenz sehr zurückhaltend und sympathisch, dennoch weiß er, worauf es bei seiner ersten Station in der Bundesliga ankommt.

"Es wird eine herausfordernde Saison, die es in der Form nicht gab, das nötigt Respekt ab. Natürlich spüre ich auch eine gewisse Anspannung und Nervosität, hauptsächlich aber empfinde ich Vorfreude, die Mannschaft, die Charaktere und Persönlichkeiten kennenzulernen", so Hoeneß über seine ersten Amtshandlungen.

Hoffenheim nicht Bayern 2.0

Persönlich charakterisiert sich der Trainer als "Teamplayer", der jedoch auch Leistung seiner Spieler einfordere. Es wäre Hoeneß wichtig, "authentisch zu sein in der Art, wie ich mit der Mannschaft und den Trainerkollegen umgehe. Ich würde mich als kommunikativen Typen bezeichnen, der eine gewisse Bodenständigkeit und Demut mitbringt, aber auch einen großen Ehrgeiz."

Den Anspruch auf gute Ergebnisse hat er sicherlich in seiner langen Zeit beim FC Bayern einverleibt bekommen, doch wolle er Hoffenheim jetzt nicht zu einer Kopie des Rekordmeisters umkrempeln.

Hoeneß will die Bayern nicht kopieren
Hoeneß will die Bayern nicht kopieren / TF-Images/Getty Images

"Ich glaube, dass bei der TSG eine Identität vorhanden ist. Da wird es nicht notwendig sein, eine Mia-san-mia-Mentalität mitzubringen", wiegelt Hoeneß die Vergleiche mit seinem ehemaligen Arbeitgeber zurecht ab.

Seinen Vorgänger Alfred Schreuder wollte er nicht kritisieren, dennoch verwies er auf die Probleme des Holländers in der abgelaufenen Saison. "Es geht nicht darum, etwas anderes zu machen, sondern darum, einen zur Mannschaft passenden Spielstil zu entwickeln, eine gute Atmosphäre zu schaffen, in der jeder die Möglichkeit hat, sich zu entfalten, seine Potenziale ausschöpfen und die Spieler zu entwickeln", vieles von dem also, was Schreuder vermissen ließ.

Hoeneß weiß also um die Aufgabe, die ihn erwartet. Dennoch gibt er sich selbstbewusst, seine erste Anstellung als Bundesliga-Trainer ausfüllen zu können. "Ich wollte diese Chance ergreifen und sehe die Voraussetzung absolut vorhanden, um erfolgreich Fußball zu spielen", gibt er sich optimistisch und lässt erkennen, dass zumindest ein kleiner Teil des "Bayern-Gens" mit nach Sinsheim kam.