Hoeneß tritt gegen Nagelsmann nach: "Hätte nicht in den Skiurlaub gehen dürfen"

Uli Hoeneß
Uli Hoeneß / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Die Freistellung von Julian Nagelsmann beim FC Bayern schlägt weiter hohe Wellen. Mittlerweile hat auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß Stellung bezogen. Der richtet sich mit kritischen Worten an den freigestellten Nagelsmann.

Der FC Bayern hat Julian Nagelsmann auf die denkbar undankbarste Art und Weise freigestellt: der Ex-Cheftrainer der Münchner erfuhr im Internet von seiner Trennung. Die Verantwortlichen des FC Bayern gingen danach in die Verteidigungs-, in eine 'Wir-haben-nichts-falsch-gemacht'-Haltung. Ehrenpräsident Uli Hoeneß geht nun aber so weit, sogar noch hinter Nagelsmann her zu treten.

Hoeneß wirft Nagelsmann Selbstverschulden vor

"Julian Nagelsmann hätte nach der Niederlage in Leverkusen nicht in den Skiurlaub fahren dürfen", monierte Hoeneß im Gespräch mit dem kicker. "Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen. Und, wer weiß, was dann passiert wäre?", ergänzte der Ehrenpräsident des FC Bayern.

Und damit attestiert Hoeneß Nagelsmann eine Selbstverschuldung; als habe er seine Freistellung mit seinem Skiurlaub erzwungen. Dies wäre nach der Niederlage bei der Werkself ein schlechtes Zeichen gewesen. Wäre Nagelsmann brav in München geblieben, um das Spiel aufzuarbeiten und den Klassiker vorzubereiten, dann wäre er heute vielleicht noch Bayern-Trainer - so Hoeneß' Logik.

Kahn vs. Matthäus: Kein Problem für den FC Bayern, sondern für Matthäus

Während Nagelsmann in München also ganz schnell zur persona non grata gemacht worden ist, wird Thomas Tuchel derweil in den Himmel gehoben. Der Neue Münchner Cheftrainer sei "die Ideallösung. Seine zwei Pressekonferenzen waren summa cum laude, eine druckreife Ausdrucksweise. Das ist Bayern München. Er hat diesen Verein in zwei Tagen verinnerlicht", so Hoeneß.

Der Münchner Ehrenpräsident nahm sich auch noch die Zeit, den Streit von Oliver Kahn und Lothar Matthäus aufzugreifen, in dem Matthäus dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern Lügen in der Causa Nagelsmann vorwarf. "Ich sehe kein Problem für den FC Bayern, sondern eher für Lothar Matthäus. Er muss seine Aussagen beweisen", sagte Hoeneß dazu.

Wer auch immer also Schuld ist, an diesem ganzen Dilemma, der FC Bayern ist es nicht. Das haben Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Uli Hoeneß ja jetzt eindrucksvoll nachgewiesen.


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