Hoeneß auf dem Trainingsplatz: So reagiert Oliver Kahn
Von Daniel Holfelder
Oliver Kahn steht beim FC Bayern unter großem Druck. Trotz der heftigen Kritik gibt sich der Vorstandsboss gelassen. Auch die zunehmende Präsenz von Uli Hoeneß bereitet dem Ex-Profi keine Sorgen.
In einem Interview mit der Mediengruppe Münchner Merkur/tz erklärte Kahn, dass es beim FC Bayern "immer mal schwierige Situationen" gegeben habe. Da sich die Vereinsführung aber nie aus der Ruhe habe bringen lassen, sei der Rekordmeister aus diesen Phasen immer gestärkt hervorgegangen.
"Und das wird auch diesmal so sein", betonte der 53-Jährige. Zur Kritik an seiner Arbeit sagte er: "Mit Kritik kann ich umgehen, solange sie nicht persönlich wird." Auch zur bevorstehenden Aufsichtsratssitzung am 22. Mai, auf der über Kahns Zukunft entschieden werden soll, äußerte sich der ehemalige Profi.
"Eine starke Geste von Uli"
"Der FC Bayern ist für mich nicht irgendein Job, sondern eine Herzenssache. Das gilt nicht nur für Momente, in denen die Sonne scheint. Ich kämpfe für den FC Bayern", so Kahn. "Das habe ich schon als Torwart 14 Jahre lang gemacht, das mache ich jetzt und das werde ich auch noch in Zukunft tun. Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf meine Arbeit. Und das heißt jetzt: Wie können wir deutscher Meister werden? Alles andere interessiert mich nicht." Auf der Sitzung in rund drei Wochen würden selbstverständlich alle aktuellen Themen gemeinsam besprochen, fügte er hinzu.
Dass Uli Hoeneß in der aktuellen Krise eine aktivere Rolle einnimmt als zuvor, wertet Kahn nichts Misstrauensvotum. Der Ehrenpräsident und langjährige Macher war am Mittwoch überraschend auf dem Trainingsplatz aufgetaucht und hatte das Gespräch mit Trainer Thomas Tuchel gesucht.
"Es war eine starke Geste von Uli, auf dem Trainingsplatz die Faust zu zeigen. Eine klare Geste: Wir zeigen es allen", kommentierte Kahn diese Begebenheit. Die Zusammenarbeit mit Hoeneß und Vereinspräsident Herbert Hainer sei "vertrauensvoll und kollegial", fuhr er fort.
Und auch was das Thema Meisterschaft angeht, zeigte sich der Münchner Vorstandsboss zuversichtlich: "Natürlich wollen wir auch dieses Jahr deutscher Meister werden - und wir werden es auch noch schaffen."